Spanien: Als Baby vertauschte Frau erhält fast eine Million Euro

vor 2 Tage 4

Eine Frau aus Spanien, die bei ihrer Geburt im Krankenhaus mit einer anderen Neugeborenen vertauscht wurde und bei der falschen Familie aufwuchs, bekommt Schadensersatz in Höhe von 975.000 Euro. Das entschied das Oberlandesgericht der Region La Rioja, wie die Justiz mitteilte. Der verhängnisvolle Fehler hatte sich bereits vor 23 Jahren ereignet.

Sowohl die junge Klägerin, die gut drei Millionen Euro gefordert hatte, als auch der regionale Gesundheitsdienst können beim Obersten Gericht Spaniens Einspruch gegen das Urteil einlegen.

Ein Versehen, zwei betroffene Frauen und Familien

Die folgenreiche Verwechslung hatte sich im Juni 2002 im Krankenhaus San Millán in Logroño rund 350 Kilometer nordöstlich von Madrid ereignet. Zwei Neugeborene, deren Identitäten geheim bleiben, wurden damals aus unbekannten Gründen mit den falschen Eltern heimgeschickt.

Der Fehler flog viele Jahre später zufällig auf, als eines der beiden Mädchen sich einem DNA-Test unterzog. Und erst 2021 hatten beide nach mehrjährigen Ermittlungen der Gesundheitsbehörden Gewissheit, dass sie wegen der Verwechslung nicht in ihren leiblichen Familien aufgewachsen waren. »Menschliches Versagen«, lautete seinerzeit die Erklärung der Behörden.

Aufgrund der Verwechslung seien »irreparable Schäden« entstanden, die Forderung von gut drei Millionen Euro sei deshalb gerechtfertigt, wurde der Anwalt dieser Klägerin, José Sáez Morga, in der Zeitung »El País« zitiert .

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