Davide Frattesi und der von der UEFA geehrte und nun nach München zurückkehrende Yann Sommer schwangen sich an einem epischen Champions-League-Abend in Mailand zu gefeierten Inter-Männern auf - Tränen und Beinahe-Blackout inklusive.

Vergoss ein paar Tränen nach dem Finaleinzug mit Inter: Yann Sommer. Getty Images
Dieses epische Rückspiel im Champions-League-Halbfinale zwischen Mailand und dem FC Barcelona (4:3 nach Verlängerung) hatte unglaublich viele Schlagzeilen zu bieten. Allen voran Inters sehr guter erster Abschnitt mit 2:0-Führung durch Lautaro Martinez und Hakan Calhanoglu, aber auch das FCB-Comeback bis hin zum 3:2-Führungstreffer kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit.
Noch mehr im Fokus standen aber Aushilfsstürmer Francesco Acerbi, der die Nerazzurri mit seinem clever wie präzise verbuchten 3:3 erst in die Verlängerung gehievt hatte, und Yann Sommer.
Der langjährige Gladbacher und ehemalige Bayern-Profi, der nun mit Mailand im Finale am 31. Mai (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in die Münchner Allianz-Arena zurückkehren wird, hatte mehrere famose Paraden gezeigt und wurde im Nachgang von der UEFA als "Man of the Match" geehrt. Und auch von der spanischen Marca mit Lob überschüttet: "Der entscheidende Spieler in diesem Spiel war Sommer. Was für ein Spiel und was für ein Auftritt des Schweizer Torhüters. Spektakulär."
Der Schweizer Blick ergänzte: "Grazie mille dürfen alle einem Mann sagen: Yann Sommer."
Sommer "könnte nicht glücklicher sein"
Der Umstand, nach seinem Wechsel vom FCB zum FC Internazionale im Jahr 2023 nun ein CL-Endspiel vor der Brust zu haben, rührte diesen auch direkt zu Tränen. Und zu emotionalen Äußerungen im Gespräch mit Prime Video. "Mir sind direkt nach dem Schlusspfiff Tränen gekommen", gab der Routinier offen zu. "Ich bin 36 Jahre, nicht mehr der Jüngste. Und jetzt darf ich mit dieser Mannschaft ein Champions-League-Finale spielen. Ich könnte nicht glücklicher sein."
Genauso wie auch Davide Frattesi wohl nicht glücklicher sein könnte. Der 25-jährige Mittelfeldmann, der wie so oft seit seinem 2023 vollzogenen Wechsel von Sassuolo Calcio zu Inter zunächst als Bankspieler aufgestellt worden war, avancierte einmal mehr zum Torschützen. Nach etwa fünf Serie-A-Treffern in dieser Spielzeit war ihm vor heimischer Kulisse aber das bislang wohl wichtigste Tor seiner Karriere gelungen - das entscheidende 4:3 in der Verlängerung nach Ablage von Mehdi Taremi, kluger Verzögerung und präzisem Flachschuss ins Eck (99. Minute).
Im Anschluss brannten bei Frattesi im positiven Sinne die Sicherungen durch. Der 27-malige italienische Nationalspieler (acht Treffer) schrie mit voller Inbrunst seine Freude heraus, rannte gen Fans, sprang auf den Zaun und jubelte insgesamt so arg, dass ihm sogar schwindlig wurde.
Frattesi und "die Schönheit am Fußball"

Ließ beim Torjubel nach seinem entscheidenden 4:3 alles raus: Inter-Einwechselspieler Davide Frattesi. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto
So sagte der gefeierte Mann, der sich kurz nach seiner Jubelarie sogar auf dem Feld behandeln hatte lassen, im Anschluss bei Sky Sport Italia: "Ich hatte Glück, dass ich das Spiel zu Ende spielen konnte, denn ich habe so sehr gefeiert, dass mir schwindlig war und ich fast einen Blackout hatte!"
Er müsse sich außerdem bei den Physiotherapeuten des Klubs bedanken, überhaupt auf dem Feld aktiv mitgewirkt zu haben, "denn gestern hatte ich eine Bauchmuskelzerrung. Sie haben unglaublich viel Arbeit geleistet, um mich für dieses Spiel fit zu machen."
Am Ende des Tages sei er nach diesem unglaublichen Abend einfach nur froh - und teilte nach diesem Fußballfest mit zwei famosen Halbfinalduellen mit Barcelona die Meinung vieler: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll ... Es war einfach atemberaubend heute." Solche Spiele, solche Emotionen seien aus seiner Sicht ganz klar "die Schönheit am Fußball".
mag