So wird die kommende Bundesliga-Saison laufen (vielleicht)

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Bereits jetzt hat die Deutsche Fußball-Liga aber mit dem Spielplan für die kommende Saison  eine sportliche Speisekarte veröffentlicht, die Fans landesweit das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Fritz-Walter-Wetter im Gaumen, quasi.

Mit dem auferstandenen Bundesliga-Dino aus Hamburg und dem Kölner Zweitligameister kehren heißgeliebte Klubs ins Oberhaus zurück. Gleichzeitig sucht der FC Bayern München auf dem Transfermarkt nach großen Lösungen. Borussia Dortmund hat unter Niko Kovač einen Lauf, Bayer Leverkusen nach dem Abgang von Florian Wirtz die Taschen voller Geld. Ordnet sich die Hierarchie an der Spitze neu?

Zeit, das probehalber zu erforschen. Der (nicht ganz ernst gemeinte) SPIEGEL-Ritt durch die bevorstehende Hinrunde klopft die großen Partien der Saison 2025/26 ab – und nimmt sich die eine oder andere Prognose vor.

Der erste Spieltag: Wir schreiben den 22. August 2025, und der Ball rollt! Schauplatz ist natürlich die Allianz Arena, bei den Bayern zu Gast ist: RB Leipzig, erstmals Teil eines Eröffnungsspiels. Für den so eng mit einem Getränkekonzern verbandelten Klub steht ein Trainer erstmals an der Seitenlinie, der so gar nichts von einem Energy Drink hat. »Das sind Themen, an denen wir gemeinsam arbeiten müssen«, sagt Ole Werner nach dem unglücklichen 1:2 beim Rekordmeister. Immerhin: Yussuf Poulsen, nach dem Verkauf Benjamin Šeškos an den FC Arsenal wieder erste Wahl in Leipzig, zahlt das in ihn gesteckte Vertrauen mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich zurück.

Ole Werner soll Leipzig mit norddeutscher Gelassenheit zurück in den Europapokal führen

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Foto: Roger Petzsche / Picture Point LE / IMAGO

Ein Riesendeal: Es ist soweit, Nick Woltemade wird als neuer Spieler des FC Bayern München vorgestellt. Am Deadline Day ist der Transfer fix, 50 Millionen Euro Ablöse fließen nach Stuttgart, dazu kommen leistungsabhängige Boni. Künftig herrscht im Bayern-Angriff Arbeitsteilung: Harry Kane schießt die Elfmeter, Woltemade macht den Rest. Bei der Vorstellungs-Pressekonferenz lüftet der Sturmriese ein Geheimnis: »Als Kind habe ich in Werder-, Stuttgart- und Bayern-Bettwäsche geschlafen. Für eine Garnitur war ich zu lang.« Man kauft es ihm ab. Gegen den Hamburger SV am dritten Spieltag kommt Woltemade zur Pause ins Spiel, schießt drei Tore selbst, legt zwei vor. Auf der Tribüne verfolgt Felix Magath das 8:0, seiner Mimik ist keine Regung zu entnehmen.

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Der Klassiker: An der Spitze der Liga entwickelt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Vor dem siebten Spieltag haben die Bayern 16 Punkte auf dem Konto, der BVB deren 15. Ein Grund für den schwarz-gelben Erfolg: Ein junger Engländer, der »Jobe« auf dem Trikot stehen hat und Jude Bellingham verdächtig ähnlich sieht. Beim direkten Aufeinandertreffen nach der Länderspielpause köpft »Jobe« in der vierten Minute der Nachspielzeit das 2:1 für Dortmund, der Jubel ist riesig. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke lobt Niko Kovač in den höchsten Tönen. Zu Gerüchten, er arbeite in einem unterirdischen Labor daran, Jürgen Klopp zu klonen, äußert Watzke sich nicht.

Reitzfiguren: Gladbach gegen Köln, das ist eine der schönsten Rivalitäten, die das Rheinland kennt. 90 Minuten lang ruhen Anfang November Freundschaften, wenn die Borussia am 10. Spieltag den Effzeh empfängt. Und es rummst gewaltig: Wo Rocco Reitz und Eric Martel noch gemeinsam im Mittelfeld bei der U21-EM triumphierten, bringt der Kölner Martel mit einem rüden Foul an Reitz den Borussia-Park gegen sich auf. Allen Pfeifkonzerten zum Trotz kommen die Fohlen nicht über ein 1:1 hinaus, nach Abpfiff tauschen Reitz und Martel das Trikot und umarmen einander, während Gegenstände auf den Rasen fliegen.

 Beim DFB eine Doppelsechs, in der Liga bald Erzrivalen

Eric Martel, Rocco Reitz: Beim DFB eine Doppelsechs, in der Liga bald Erzrivalen

Foto: Beautiful Sports / Meusel / IMAGO

Die Nummer X im Norden: Apropos Rivalitäten: Das Nordderby ist zurück! Am Nikolaustag schnüren Werder und der HSV die blank polierten Stiefel. Nach 90 Minuten im nasskalten Volkspark kann direkt wieder neu geputzt werden. Es ist das Duell des 15. gegen den 16., Wolfsburg und selbst St. Pauli sind in der Tabelle des NDR-Sendegebiets jeweils weiter voraus. Am Ende treten beide Teams auf der Stelle, ob der Platzverhältnisse braucht es für Slapstick diesmal nicht einmal eine Papierkugel. Ausgerechnet Davie Selke gleicht die Bremer Führung in der Nachspielzeit aus und jubelt mit einer Energie, mit der sich Nicolai Müller seinerzeit sämtliche Bänder gerissen hätte.

Davie Selke, Schrecken der Hansestädte

Davie Selke, Schrecken der Hansestädte

Foto: Gregor Fischer / dpa

Wirtzlos: Und dann zieht auch noch der 1. FC Köln vorbei. Das Duell mit Leverkusen am 14. Spieltag mag niemand (außer Leverkusen) so wirklich Derby nennen, Feuer ist aber trotzdem drin – vor allem dank des Aufsteigers. Ein Kopfball von Timo Hübers besiegelt den 1:0-Erfolg gegen die Bayer-Rumpftruppe, ohne Florian Wirtz, ohne Xabi Alonso, auch ohne Kapitän Granit Xhaka, der noch im Sommer sein Adieu gesagt hatte. Werkself-Boss Fernando Carro kann es sich nicht erklären: Der Platz war doch ausreichend bewässert worden? Immerhin: Das Transferfenster öffnet schon sehr bald wieder.

Europäische Kaliber: Eines der Spiele der Hinrunde liefern sich am 17. Spieltag der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. Auf VfB-Seite ein Deniz Undav, der sein Formhoch überwunden hat, bei der SGE Jonathan Burkardt, der nach seinem Wechsel aus Mainz erst allmählich in Fahrt kommt: Die DFB-Pistoleros liefern sich ein Wettschießen, am Ende heißt es 3:3, Julian Nagelsmann auf der Tribüne ist verzückt. Dass beide Klubs nur im Tabellenmittelfeld stehen, können die Fans verschmerzen: Frankfurt hat in der Champions League die Zwischenrunde sicher, Stuttgart eilt in der Europa League von Sieg zu Sieg.

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