Signal-Leak: Pete Hegseth soll Huthi-Angriffspläne in weiterem Chat geteilt haben

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Auch die Ehefrau, der Bruder und der Anwalt des US-Verteidigungsministers hatten offenbar Einblick in geheime Militärpläne. Erneut geht es um eine Signal-Chatgruppe.

21. April 2025, 2:53 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters,

 US-Verteidigungsminister Pete Hegseth
Sieht sich mit erneuten Vorwürfen zur Sicherheit sensibler Daten konfrontiert: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth © Ken Cedeno/​Reuters

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht laut einem Bericht der New York Times erneut wegen der Weitergabe sensibler Informationen unter Druck. Demnach soll Hegseth Details eines Luftangriffs auf die Huthi-Miliz im Jemen Mitte März über eine Signal-Chatgruppe geteilt haben, der auch seine Frau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt angehörten. Personen, bei denen es laut der New York Times keinen nachvollziehbaren Grund gebe, sie über operative Details eines Militäreinsatzes in dessen Anfangsphase zu informieren. Die Zeitung berief sich in ihrer Recherche auf vier mit der Gruppe vertraute Quellen.

Sollten die Vorwürfe zutreffen, wäre es die zweite Chatgruppe, in der der US-Verteidigungsminister sensible Informationen zu dem bevorstehenden Angriff auf die Huthi geteilt hätte. Im März war bekannt geworden, dass der Chefredakteur des US-Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, versehentlich in eine interne Signal-Chatgruppe zu dem Angriff aufgenommen worden war. Dabei wurden dort offenbar detaillierte Angaben zu Zielen, Waffensystemen und dem zeitlichen Ablauf der Operation gemacht. Dem Chat sollen neben Hegseth auch Vizepräsident JD Vance und der Nationale Sicherheitsberater Michael Waltz angehört haben.

Seither sieht sich die Regierung von US-Präsident Donald Trump mit Fragen zur Sicherheit sensibler Daten konfrontiert. Nicht nur die versehentliche Einladung Goldbergs steht in der Kritik, sondern auch die Nutzung der Messenger-App Signal für die Weitergabe sensibler Informationen. Drei Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums wurden in diesem Zusammenhang suspendiert, eine interne Untersuchung wurde eingeleitet.

Kritik von suspendierten Mitarbeitern

Am Sonntag äußerten sich erstmals Dan Caldwell, einst ranghoher Berater Hegseths, Darin Selnick, stellvertretender Stabschef, und Colin Carroll, Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers, öffentlich zu ihrer Suspendierung. Caldwell teilte auf X mit, man sei über die Umstände der Trennung enttäuscht und habe bis heute keine Auskunft über die konkreten Vorwürfe erhalten: "Man hat uns immer noch nicht gesagt, weswegen genau gegen uns ermittelt wurde, ob es eine aktive Untersuchung gibt oder ob es überhaupt eine echte Untersuchung der 'Leaks' gab."

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Eine offizielle Stellungnahme des Außenministeriums zu den neuen Vorwürfen liegt bislang nicht vor.

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