In Belgrad wurde ein Mann in einem Zeltlager von Regierungsanhängern durch Schüsse verletzt. Durch den Angriff brach ein Feuer aus, Präsident Vučić spricht von Terror.
22. Oktober 2025, 20:08 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, caf
Vor dem Parlament in der serbischen Hauptstadt Belgrad wurden in einem Zeltlager von Regierungsanhängern Schüsse abgegeben. Ein Mann sei mit einer gefährlichen Schussverletzung ins Krankenhaus gebracht worden, berichteten serbische Medien unter Berufung auf den Staatspräsidenten Aleksandar Vučić und Gesundheitsminister Zlatibor Lončar. Zudem sei durch den Angriff ein Feuer ausgebrochen.
Ein Tatverdächtiger wurde vorläufig für 48 Stunden festgenommen, teilte die Oberstaatsanwaltschaft in Belgrad mit. Demnach wird der 70-Jährige verdächtigt, nach einer verbalen Auseinandersetzung aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten eine unerlaubt mitgeführte Schusswaffe gezogen und mehrfach geschossen zu haben. Die Polizei nannte als Grund für die Festnahme versuchten Mord, Waffenbesitz und Gefährdung der Allgemeinheit.
Politische Spannungen in Serbien
Laut Staatsanwaltschaft hat ein weiteres Projektil eine in der Nähe befindliche Gasflasche getroffen und zum Explodieren gebracht. Dadurch sei ein Brand im Zeltlager ausgebrochen. Berichte unter Berufung auf die Polizei schilderten einen anderen Hergang. Demnach soll der Verdächtige Schüsse abgegeben und dann ein Feuer gelegt haben, das anschließend die Gasflasche zum Explodieren gebracht haben soll.
Präsident Vučić sprach von einem "Terrorakt". Der Rentner habe geschossen, weil ihm das Zeltlager auf die Nerven gegangen sei. In Serbien gibt es seit knapp einem Jahr teils heftige Proteste gegen seine Regierung und die im Land herrschende Korruption. Auslöser war der Einsturz des Bahnhofsvordachs in der Stadt Novi Sad am 1. November 2024, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen. Anhänger des Präsidenten wiederum kampieren seit Monaten in Zelten vor dem Parlament, um ihrem Gegenprotest Ausdruck zu verleihen.

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