Seltene Schneckenart legt Eier aus ihrem Hals

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Powelliphanta augusta, eine seltene Schneckenart aus Neuseeland, pflanzt sich auf ganz besondere Weise fort: Sie legt ein Ei aus ihrem Hals heraus. Forschern gelang es nun zum ersten Mal, diesen Vorgang zu filmen, wie die Naturschutzbehörde des Landes am Mittwoch mitteilte.

Ein Video zeigt, wie ein winziges Ei aus einer Öffnung unterhalb des Kopfes der Schnecke austritt. Es wurde in einer Einrichtung an der Westküste von Neuseelands Südinsel aufgenommen. Dort pflegen Ranger in gekühlten Behältern seit fast zwei Jahrzehnten eine Population der Schnecken. Die großen, fleischfressenden Tiere sind vom Aussterben bedroht. Die Bedingungen in den Behältern ahmen das Wetter in ihrem einzigen ehemaligen Lebensraum nach, einem abgelegenen Berg an der Westküste, der durch Bergbau zerstört wurde.

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Laut Lisa Flanagan vom Department of Conservation, die seit zwölf Jahren mit den Tieren arbeitet, hält die Art immer noch Überraschungen bereit: »Es ist bemerkenswert, dass wir in all der Zeit, in der wir uns um die Schnecken gekümmert haben, zum ersten Mal gesehen haben, dass eine ein Ei gelegt hat«, sagte sie laut einer Mitteilung .

Gegenteil der Gartenschnecke

Wie andere Schnecken sind auch Exemplare von Powelliphanta augusta Zwitter, besitzen also männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Das erklärt, wie sich die von einer harten Schale umgebenen Tiere fortpflanzen können: Sie nutzen eine Genitalpore auf der rechten Seite ihres Körpers, direkt unter dem Kopf, um Spermien mit einer anderen Schnecke auszutauschen. Diese werden gespeichert, bis beide ein Ei produzieren. Jede Schnecke braucht acht Jahre, um die Geschlechtsreife zu erreichen, und legt dann etwa fünf Eier pro Jahr.

»Einige unserer gehaltenen Schnecken sind zwischen 25 und 30 Jahre alt«, sagt Flanagan. »Sie sind das genaue Gegenteil der Gartenschnecke, die wir in Neuseeland eingeführt haben und die wie ein Unkraut ist, mit Tausenden Nachkommen pro Jahr und einem kurzen Leben.«

Bergbau bedrohte das Überleben der Powelliphanta augusta

Die zahlreichen Arten und Unterarten der Powelliphanta-Schnecken kommen nur in Neuseeland vor, meist in rauen Wald- und Graslandschaften. Sie sind Fleischfresser und verschlingen Regenwürmer. Ihre Schalen haben satte Erdfarben und wirbelnde Muster.

Als ein Energieunternehmen Anfang der Nullerjahre im Lebensraum der Art Kohle abbauen wollte, wurde Powelliphanta augusta zum Gegenstand von Gerichtsverfahren. Etwa 4000 Tiere wurden von dem Standort entfernt und umgesiedelt, während 2000 weitere in der Westküstenstadt Hokitika in einem gekühlten Lager untergebracht wurden. Das sollte den Erhalt der Art gewährleisten.

Im Jahr 2011 starben etwa 800 der Schnecken versehentlich in einem Kühlschrank des Department of Conservation mit fehlerhafter Temperaturkontrolle. Inzwischen erholt sich der Bestand langsam: Im März dieses Jahres gab es in ihrer Haltung fast 1900 Schnecken und fast 2200 Eier, so die Naturschutzbehörde.

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