Samsung Galaxy-Z-Serie: Neue Modelle sind dünner, schneller und teuer

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 Das eine ist dünner geworden, das andere nicht

Galaxy Z Flip7 (links) und Galaxy Z Fold7: Das eine ist dünner geworden, das andere nicht

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

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Samsung hat seinem großen Falt-Smartphone eine Diät verschrieben – aber nur, was die Maße angeht. Bei der Technik des Galaxy Z Fold7 wird ebenso wenig gespart wie beim Preis, der jetzt auf bis zu 2519 Euro steigt. Parallel dazu hat der Konzern am Mittwoch eine neue Version seines Klapp-Smartphones, das Galaxy Z Flip7 angekündigt, die in erster Linie mit einem größeren Außendisplay punkten soll.

Dass Samsung seit der Präsentation des ersten Galaxy Fold vor sechs Jahren an faltbaren Smartphones festhält, könnte man schon fast als Starrsinn bezeichnen. Bis heute finden Mobiltelefone, die einen Außenbildschirm und einen größeren Innenbildschirm haben, der sich beim Aufklappen entfaltet, nur wenige Fans. Aktuellen Zahlen der Marktforschungsfirma Counterpoint  zufolge liegt der Marktanteil solcher Geräte in Europa derzeit bei mageren 1,5 Prozent. Bei Samsung vertraut man darauf, dass der steigen wird – irgendwann. Und dann will man Marktführer sein. Anfangs war das noch leicht, wird mit reichlich asiatischer Konkurrenz nun aber immer schwieriger. Laut Counterpoint ist Samsungs Vorsprung im vergangenen Jahr um 24 Prozent zurückgegangen.

 Ein Bildschirm wie ein kleines Tablet (die Streifen sind ein Fehler der Kamera)

Galaxy Z Fold7 aufgeklappt: Ein Bildschirm wie ein kleines Tablet (die Streifen sind ein Fehler der Kamera)

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Dünner geht’s nicht

Zwei neue Modelle sollen die verlorenen Marktanteile nun zurückerobern. Da ist zum einen das große Galaxy Z Fold7, Samsungs Flaggschiffmodell, das mit nur 8,9 Millimetern für ein Foldable sehr dünn ist. Verglichen mit dem herkömmlichen Galaxy S25 Ultra ist es nur 0,7 Millimeter dicker. Ein kaum sicht- oder spürbarer Unterschied, der jene Kritiker besänftigen dürfte, die bisher mäkelten, dass Samsungs Falthandys zu dick sind.

 Das Flip7 (links) ist zusammengeklappt fast eineinhalbmal so dick wie das Fold7

Größenvergleich: Das Flip7 (links) ist zusammengeklappt fast eineinhalbmal so dick wie das Fold7

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Beim ersten Ausprobieren fühlte sich das Fold7 schlank und leicht an. Ein Eindruck, der sich noch verstärkt, wenn man es aufklappt. Eine noch dünnere Konstruktion würde ein völliges Umdenken erfordern, denn in der aktuellen Form bieten die schlanken Gehäusehälften gerade genug Platz für die SIM-Karten-Schublade und die USB-Buchse. Das innen liegende Display entfaltet sich auf mittlerweile 8 Zoll, hat eine Auflösung von 2148 × 1968 Pixel, eine adaptive Bildwiederholrate von ein bis 120 Hertz (Hz) und basiert auf AMOLED-Technik. Das gilt auch für das Außendisplay, das mit 6,5 Zoll und 2520 × 1080 Pixeln für sich schon ein sehr guter Smartphonebildschirm wäre.

Schnell, aber nicht billig

Wie bei der S25-Serie dient ein Chip vom Typ Snapdragon 8 Elite for Galaxy als Antrieb. Wichtiger: Die Weitwinkelkamera hat 200 Megapixel, wie beim S25 Ultra. Bei den übrigen vier Kameras muss man sich allerdings mit zehn, respektive zwölf Megapixeln begnügen.

 Die matte Oberfläche fühlt sich samtig an

Rückseite des Galaxy Fold7: Die matte Oberfläche fühlt sich samtig an

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Neben der Technik hat Samsung auch die Preise auf ein neues Niveau gehoben. In der günstigsten Variante mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher kostet das Galaxy Z Fold7 schon 2099 Euro, die Topversion mit 16 GB RAM und 1 TB Speicher sogar stattliche 2519 Euro. Vorbestellungen werden ab sofort entgegengenommen, die Auslieferung beginnt am 25. Juli.

Eine Wiederauferstehung

Substanziell günstiger kommt weg, wer sich stattdessen für das nicht falt-, sondern klappbare Galaxy Z Flip7 begeistert, das mit 256 GB für 1199 Euro in Samsungs Preisliste steht. Dessen herausragende Neuerung ist, dass sein Außendisplay bei einer Größe von 4,1 Zoll nun fast randlos eingebaut und mit bis zu 2600 Nits in der Spitze sehr hell ist. Beim Ausprobieren ließen sich darauf etwa Nachrichten ebenso bequem tippen wie auf dem 6,9 Zoll großen Innendisplay, weil die Bildschirmtastatur innen wie außen gleich groß ist.

 Jetzt fast randlos (die Streifen sind ein Fehler der Kamera)

Das Außendisplay des Flip7: Jetzt fast randlos (die Streifen sind ein Fehler der Kamera)

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Anders als im Fold7 muss hier ein Samsung-Chip vom Typ Exynos 2500 die Arbeit erledigen. Dass der es leistungsmäßig mit dem Snapdragon des großen Falthandys aufnehmen kann, darf man bezweifeln, unabhängige Tests stehen aber noch aus. Die Hauptkameras haben, wie beim Vorjahresmodell Flip6, zwölf, beziehungsweise 50 Megapixel, auf eine Telekamera muss man verzichten.

 So groß wie ein herkömmliches Smartphone

Galaxy Z Flip7 aufgeklappt: So groß wie ein herkömmliches Smartphone

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Kurios: Parallel hat Samsung das Flip7 FE, mit 3,4-Zoll-Außen- und 6,7-Zoll-Innendisplay angekündigt. Bei dem scheint es sich den Spezifikationen und Maßen nach um eine neu benannte Variante des Flip6 vom Vorjahr zu handeln. Anders als das wird es aber in einer Version mit mageren 128 GB Speicher angeboten, halb so viel wie die kleine Version des Flip6. Wichtig war das wohl, um einen Listenpreis von unter 1000 Euro zu erreichen, das Flip7 FE also für 999 Euro auf die Preisliste setzen zu können. In Onlineshops wird das Galaxy Z Flip6 mit 256 GB unterdessen bereits zu Preisen ab rund 760 Euro angeboten.

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