Sachsen: Weggeschwemmte Autos, überflutete Felder und Hagelberge nach Unwetter

vor 8 Stunden 1

Starkregen, Hagel und Sturmböen haben am Sonntag Teile des Südosten Deutschlands getroffen. An Orten in Sachsen, Thüringen und Ostbayern wurden laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Niederschläge von mehr als 40 Litern pro Quadratmeter verzeichnet. In diesen Regionen seien auch Sturmböen mit bis zu 85 Kilometern pro Stunde aufgetreten, sagte ein DWD-Meteorologe.

Im Erzgebirge standen laut »Sächsischer Zeitung « Straßen unter Wasser, vereinzelt wurden Autos weggeschwemmt. In einem Ortsteil von Schwarzenberg sind demnach Helfer mit Schaufeln gegen Hagelberge angerückt. Die Bahnstrecke in der Region musste laut dem Zeitungsbericht gesperrt werden, Strom- und Handynetz fielen zeitweise aus.

In Mittelsachsen waren laut »Sächsischer Zeitung« Bäche über die Ufer getreten, Keller vollgelaufen und Felder überflutet. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz stürzte demnach ein Baum auf eine Laube, die Feuerwehr musste mehrere Personen befreien, zwei kamen verletzt ins Krankenhaus. Auch im Vogtlandkreis seien mehrere Bäume umgestürzt, einer habe ein Auto getroffen, wie ein Polizeisprecher laut MDR  sagte. Zwischen Oberdorf und Beutha im Erzgebirge stürzte laut »Freie Presse « ein Baum auf eine Strom- und Telefonleitung.

Geröll auf Straße im sächsischen Sehmatal

Geröll auf Straße im sächsischen Sehmatal

Foto: André März / NEWS5 / dpa

Wegen einer Unwetterwarnung wurde das Chemnitzer »Kosmos«-Festival vorzeitig abgebrochen. »Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht – aber eure Sicherheit steht für uns an erster Stelle«, teilten die Veranstalter mit .

Aussicht auf Besserung

Nach dem gewittrigen Wochenende beruhigt sich das Wetter zum Start in die neue Woche allmählich. Im Osten und Südosten ist es laut Vorhersagen  am Montag meist noch stark bewölkt. Dort drohen teils schauerartige Regenfälle. Später bleibt es dort, wie auch im übrigen Land, trocken. Am Himmel zeigt sich neben zeitweise stärkerer Quellbewölkung auch etwas Sonne, besonders im Südwesten und an der Nordsee. Die Höchstwerte liegen am Montag bei 20 bis 26 Grad.

Überflutete Straßen im nordrhein-westfälischen Paderborn

Überflutete Straßen im nordrhein-westfälischen Paderborn

Foto: Marc Gruber / tv7news.de / dpa

Bereits am Samstag und in der Nacht auf Sonntag hatte es in Teilen Deutschlands starke Gewitter gegeben. In mehreren Regionen in Nordrhein-Westfalen gab es Schäden und viele Einsätze für Feuerwehr und Polizei. In Paderborn liefen Keller und Unterführungen voll, Gullydeckel wurden herausgehoben. In manchen Häusern fiel der Strom aus, Autos seien auf überschwemmten Straßen liegen geblieben, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte.

Das Dach einer Produktionshalle hielt den Wassermassen nicht stand und stürzte ein. Auch das Paderborner Krankenhaus war vom Unwetter betroffen. Wasser drang laut der Feuerwehr in das Gebäude ein und sorgte für Einschränkungen beim Aufzugbetrieb. Die Polizei verzeichnete ab 19 Uhr innerhalb von drei Stunden mehr als 400 Notrufe.

Laut mehreren Medienberichten soll in der Gemeinde Altenbeken im Kreis Paderborn außerdem ein Tornado gewütet haben. Der DWD teilte mit, das vorliegende Bildmaterial spreche sehr stark für einen Tornado, eine endgültige Bestätigung stehe aber noch aus.

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