Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalts Ex-Ministerpräsident Böhmer gestorben

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Sachsen-Anhalts langjähriger Ministerpräsident Wolfgang Böhmer ist tot. Das teilte die Staatskanzlei mit. Demnach starb der CDU-Politiker im Alter von 89 Jahren. Böhmer war von 2002 bis 2011 Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt.

Sein Nachfolger Reiner Haseloff (CDU), der unter Böhmer Wirtschafts- und Arbeitsminister war, würdigte ihn mit den Worten: „Er war ein Garant des Ausgleichs und stand für die Bewahrung von Traditionen ebenso wie die Modernisierung unseres Landes.“ Sein großes Verdienst habe darin bestanden, „durch die Authentizität seiner Persönlichkeit und eine Eigenwilligkeit und Beharrlichkeit, die aber niemals ohne Aufrichtigkeit daherkam, den Menschen weit über alle Parteigrenzen hinaus das Vertrauen in die Politik zu bewahren“.

Böhmer, 1936 in der Oberlausitz geboren, studierte Medizin und wurde Frauenarzt. Von 1974 bis 1991 leitete er die Gynäkologie im Paul-Gerhardt-Stift in Wittenberg. In der Zeit der DDR hielt er sich von der Politik fern, ließ sich nach der Wende 1990 aber überreden, bei der Landtagswahl zu kandidieren. Ein Jahr später wurde er in Sachsen-Anhalt Finanzminister, später Minister für Arbeit und Soziales. 2001 wurde er CDU-Fraktionschef und Spitzenkandidat für die Wahl im Jahr 2002, aus der die CDU überraschend als Siegerin hervorging. Sie bildete eine Koalition mit der FDP, Böhmer wurde Ministerpräsident, was er bis 2011 blieb.

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