Russland: Gericht verurteilt Dmitri Talantow zu sieben Jahren Haft

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Talantow sagte vor Gericht, er fürchte, dass er die Gefängnisstrafe nicht überlebe. »Ich bin 64, und es fällt mir schwer vorzustellen, dass ich lebend aus dem Gefängnis herauskomme«, sagte er in einer Rede, die von Perwiy Otdel veröffentlicht wurde.

Talantow verbrachte zweieinhalb Jahre in Untersuchungshaft, davon zwei in Isolationshaft. Seinen Angaben zufolge wurde in seiner Zelle morgens und abends die russische Nationalhymne gespielt, darauf folgte demnach eine kremlfreundliche Radiosendung. Talantow beschrieb seine bisherigen Haftbedingungen weiter als »mittelalterlich«, seine Zelle sei mit einem Loch, das als Toilette diente, und einem Wasserhahn ausgestattet gewesen.

Ihm wurde vorgeworfen, während seiner Tätigkeit als Reporter im Jahr 2017 militärische Geheimnisse über russische Waffenverkäufe im Nahen Osten und in Afrika an die Tschechische Republik, ein Nato-Mitglied, weitergegeben zu haben.

Während des Prozesses veröffentlichte Safronows Anwaltsteam Links zu 19 veröffentlichten Artikeln und Regierungserklärungen, die nach Ansicht der Staatsanwaltschaft die »Staatsgeheimnisse« darstellen, die Safronow an den tschechischen Auslandsgeheimdienst weitergegeben haben soll. »Iwan hat niemals geheime Informationen irgendwo hingeschickt – weder für Geld noch umsonst«, sagten Safronows Anwälte. » Alle Zeugen der Staatsanwaltschaft haben vor Gericht ausgesagt, dass er nicht in kriminelle Aktivitäten verwickelt war. Er war ein gewöhnlicher Journalist, der seine Arbeit ehrlich gemacht hat.«

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