Das ist mal gründlich daneben gegangen. Dabei ist er eigentlich ein erfahrener Profi, ein alter Hase im Unterhaltungsbusiness: Rod Stewart, 80, seit fast fünf Jahrzehnten als Schmusesänger mit rauer Stimme bekannt und beliebt, hat seine Fans bei einem Live-Auftritt mit geschmacklosen KI-Installationen verstört.
Auf seiner »One Last Time«-Tour widmete Stewart seine melancholische Ballade »Forever Young« dem im Juli verstorbenen Heavy-Metal-Sänger Ozzy Osbourne. Dazu wurden auf riesigen Monitoren Bilder von Osbourne gezeigt. Ein paar Wochen später bei seinem Konzert im Ameris Bank Amphitheater bei Atlanta änderte Stewart das Konzept. Zu Beginn des Songs »Forever Young« erschienen zunächst Fotos von Osbourne allein, dann veränderten sie sich und zeigten die Metal-Ikone an der Seite von Prince, Tina Turner, Bob Marley und anderen verstorbenen Popstars.
Auf den mit künstlicher Intelligenz generierten Bildern hat Osbourne einen Selfiestick in der Hand, vor einem wolkigen, strahlenden Hintergrund, wohl um ein himmlisches Leben nach dem Tod zu symbolisieren. Ob das dem »Prinzen der Finsternis« gefallen hätte? Viele Rod-Stewart-Fans reagierten jedenfalls irritiert bis abgestoßen, wie »Variety« berichtet. Ein Konzertbesucher kommentierte die Bilder als »Schrecken jenseits meiner Vorstellungskraft«, ein anderer kommentierte salopp: »Boomer lieben KI«. Das Magazin bat bisher vergeblich um eine Stellungnahme. Die Tournee läuft noch bis Oktober in den USA, dann kommt Stewart nach Europa – hoffentlich ohne KI-Ozzy.