Roberto Saviano: "Einschüchterung auf offener Bühne"

Artikelzusammenfassung

Ein Anschlag auf den investigativen Fernsehjournalisten Sigfrido Ranucci sorgt für Aufsehen. Der Journalist hat sich mit Reportagen viele Feinde gemacht und lebt seit Jahren unter Personenschutz. Das Attentat mit einer Bombe aus gepresstem Schießpulver deutet auf albanische kriminelle Banden hin. Attacken auf Journalisten schwächen die Pressefreiheit und machen sie angreifbar. Politiker wie Giorgia Meloni kritisieren Journalisten öffentlich, was zu Isolation und Angriffen führen kann. Solidarität nach Anschlägen ist wichtig, aber echte Unterstützung erfordert konkrete Maßnahmen gegen den Missbrauch von Klagen.

Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.

DIE ZEIT: Auf den investigativen Fernsehjournalisten des staatlichen Senders RAI, Sigfrido Ranucci, ist ein Anschlag verübt worden. Eine Bombe zerstörte sein Auto. Nur durch einen Zufall kam niemand zu Schaden. Warum er?

Roberto Saviano: Ranucci hat sich in den letzten Jahren mit investigativen Reportagen in seiner Fernsehsendung Report einen Namen gemacht. Er ist dabei offenbar vielen Leuten auf die Füße getreten. Insgesamt hat er 170 Anzeigen erhalten. Man muss wissen, dass ein Kläger als Entschädigung jede beliebige Summe verlangen kann. Mir ist das auch passiert. Man sitzt dann auf immensen Anwaltskosten. Die ständigen Klagen und die damit einhergehenden Kosten machen es für einen Journalisten viel schwerer, frei zu arbeiten. Ranucci lebt außerdem seit Jahren unter Personenschutz.