Nach dem deutlichen Ausscheiden von Real Madrid gegen den FC Arsenal wächst der Druck auf Trainer Ancelotti, der seine Zukunft jedoch völlig offen lässt.

Schied mit seiner Mannschaft im Viertelfinale der Königsklasse aus: Carlo Ancelotti. IMAGO/ZUMA Press Wire
Eine Nacht nach dem Ausscheiden des amtierenden Champions-League-Siegers Real Madrid aus der Königsklasse (1:5 gegen Arsenal nach Hin- und Rückspiel) ranken sich bereits zahlreiche Gerüchte um die Zukunft von Trainer Carlo Ancelotti. Während er eventuelle Rücktrittgedanken noch dementierte, ließ er durchblicken, dass er nicht wisse, wie seine Zukunft aussehe.
"Vielleicht entscheidet sich der Verein für einen Trainerwechsel, vielleicht dieses Jahr - oder nächstes Jahr, wenn mein Vertrag ausläuft, das spielt keine Rolle", kommentierte der Real-Coach die Situation an der Seitenleine bei den Königlichen. Wann immer er Real verlasse, er könne sich nur beim Klub bedanken."Ob mein Vertrag endet oder nicht, ist für mich nicht wichtig", stellte der 65-Jährige, der immer wieder mit der brasilianischen Nationalmannschaft, der Selecao, in Verbindung gebracht wird, dennoch klar.
Als möglicher Nachfolger gilt dann Leverkusens Xabi Alonso, der bis zuletzt ein Bekenntnis zur Bayer-Elf vermied und als optimaler Kandidat für die Nachfolge des Italieners zählt. Dennoch steht fest: Sowohl der Spanier als auch Ancelotti besitzen einen Vertrag bis 2026. Somit wäre bei einem Wechsel Alonsos in die spanische Heimat eine Ablöse fällig.
Kritik aus der Presse, Rückendeckung aus der Mannschaft
Trotz des schlussendlich deutlichen Ausscheidens stellte sich Thibaut Courtois hinter seinen Trainer: "Wir haben keinerlei Zweifel an Ancelotti." Stattdessen liege es an den Spielern, auf dem Spielfeld zu machen, was verlangt werde.
Anders sah es im Anschluss an die Partie die spanische Presse, die harte Kritik übte: "Wenn man nicht spielt, gibt es keine Wunder", kritisierte etwa die Marca, während Mundo Deportivo titelte: "Arsenal stürmt das Bernabeu und schaltet Real aus."
Ob zu hart oder nicht, die Titel skizzieren den blassen Auftritt der Königlichen, die nach vorne kaum Kreativität an den Tag legten - und hinten zweimal durch Bukayo Saka und Gabriel Martinelli bestraft wurden. Der zwischenzeitliche Ausgleich fiel ebenfalls nur dank kräftiger Unterstützung der gegnerischen Hintermannschaft. Nach vorne ging sonst nahezu nichts - das Ausscheiden war die logische Konsequenz.
Fokus auf die verbleibenden Wettbewerbe
Was den Königlichen nach dem enttäuschenden Aus jetzt bleibt? "Wir kämpfen noch um drei Titel in einer endlosen Saison und müssen uns auf die Liga, das Finale in der Copa del Rey und die Klub-WM konzentrieren," so Ancelotti.
Die Möglichkeit, den ersten Schritt zu machen, haben die Madrilenen am kommenden Sonntag, wenn es um 21 Uhr (LIVE! bei kicker) gegen Athletic Bilbao geht. Spätestens bis dann muss die Mannschaft die Königsklassen-Enttäuschung verarbeitet haben.
kon, DPA