Die Szene des Heimspiels von RB Leipzig gegen Holstein Kiel war leider nicht sportlicher Natur. RB-Keeper Peter Gulacsi und Holstein-Verteidiger David Zec haben Gehirnerschütterungen erlitten.

Der Moment des Zusammenpralls: David Zec und Peter Gulacsi kollidieren ungebremst. IMAGO/Lobeca
Ohne sich wahrscheinlich darüber im Klaren zu sein, sorgte Denis Vavro kurz vor halb sechs am späten Samstagnachmittag dafür, dass in Leipzig der große und so bedeutsame Fußball fast komplett in den Hintergrund rücken konnte.
Der Wolfsburger Innenverteidiger köpfte in Mainz nämlich in der 89. Minute den Treffer zum 2:2-Endstand und verhinderte somit den Sprung des FSV an RB vorbei auf Rang vier. Das 1:1 der Leipziger gegen Schlusslicht Holstein Kiel fiel in puncto Tabellenstand also nicht ins Gewicht.
"Mit Abstand das Wichtigste" war unabhängig davon nicht nur für Leipzigs Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer der Gesundheitszustand von RB-Schlussmann Peter Gulasci, der Mitte der zweiten Hälfte mit Kiels nach vorne geeiltem Verteidiger David Zec schmerzhaft zusammengeprallt war. Beide blieben liegen, beide mussten auf dem Platz behandelt werden, beide hatten vorübergehend sogar das Bewusstsein verloren. Logischerweise mussten Gulacsi, der auf einer Trage vom Platz gebracht wurde, und Zec daraufhin ausgewechselt werden.
Gulacsi bleibt eine Nacht im Krankenhaus
"Da bleibt einem erst mal das Herz stehen", beschrieb Schäfer bei Sky seine unmittelbare Gefühlslage, ehe er verriet: "Pete ist bei Bewusstsein und auf dem Weg ins Krankenhaus." Von dort gab es am Abend die Nachricht, dass sich der Keeper keine schwere Verletzung zugezogen habe. Neben der Gehirnerschütterung sei eine Wunde am rechten Ohr genäht worden, teilte der Klub mit: "Unserem Torhüter geht es den Umständen entsprechend gut."
Löws Lob für Vertreter Vandevoordt
Gulacsi bleibt aber zur Sicherheit für eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus. Ob er bis zum schweren Auswärtsspiel am Samstag bei Eintracht Frankfurt wieder einsatzfähig ist, ist fraglich. Beim 1:1 gegen Kiel wurde er durch Maarten Vandevoordt ersetzt, der nach seinem vierten Bundesliga-Einsatz ein Sonderlob von Interimscoach Zsolt Löw erhielt: "Es ist schwer, seinen Kollegen so zu sehen und dann quasi ohne Warmmachen in so ein heißes Spiel zu kommen. Maarten hat eine sehr gute Leistung gebracht und ihn gut vertreten."
Kiels Trainer Marcel Rapp hatte bereits auf der Pressekonferenz berichtet, dass sich Zec eine Gehirnersschütterung zugezogen habe. "Er liegt in der Kabine, ist ansprechbar. Ihm geht es so weit so gut."
oha