Rashfords Analyse: Wie ManUnited im "Niemandsland" landete

Was läuft schief bei Manchester United? Auch Marcus Rashford macht sich darüber Gedanken. IMAGO/NurPhoto

Mancher könnte es als Nachtreten interpretieren, vielleicht liegt Marcus Rashford aber auch einfach nur der Klub am Herzen, für den er schon 2005 spielte und bei dem er immer noch angestellt ist. In jedem Fall hat der 27-jährige Angreifer in einem Interview bemerkenswert ehrlich den Finger in die Wunde gelegt, die beim englischen Rekordmeister seit Jahren klafft.

"Wenn sich die Richtung ständig ändert, kann man nicht erwarten, die Liga zu gewinnen", kritisierte Rashford im Podcast The Rest is Football. "Ja, man kann vielleicht einige Pokalwettbewerbe gewinnen, aber das liegt daran, dass man einen guten Trainer und gute Spieler hat und Matchwinner im Team." Doch man sei inzwischen weit von dem entfernt, "was wir für United halten".

"Um sich in einem Umbruch zu befinden, muss man den Umbruch erst einmal beginnen"

Rashford war seit Ruben Amorims Ankunft bei den Red Devils nicht mehr gefragt und ließ sich im Winter erst zu Aston Villa, in diesem Sommer dann zum FC Barcelona ausleihen, der über eine Kaufoption verfügt. "Wenn man einen Schritt zurücktritt, was ich vor allem in den letzten sechs Monaten machen konnte - was erwartet man dann? Die Leute sagen, wir befinden uns seit Jahren in einer Phase des Umbruchs. Um sich in einem Umbruch zu befinden, muss man den Umbruch aber erst einmal beginnen. Es ist also so, als hätte der eigentliche Umbruch noch nicht begonnen."

Rashford vermisst eine klare Philosophie beim Vorjahres-15. - so wie es sie früher gab. "Zeig mir ein erfolgreiches Team, das sich einfach nur anpasst", sagte Rashford zu Podcast-Gastgeber Gary Lineker. "Als Fergie (Sir Alex Ferguson, Anm. d. Red.) noch das Sagen hatte, galten die Prinzipien nicht nur für die erste Mannschaft, sondern für die gesamte Akademie, sodass man Spieler ab 15 Jahren auswählen konnte - das ist eine ganze Generation. Und sie alle verstanden die Prinzipien des Spiels à la Man United, richtig?"

Rashford: ManUnited hat immer nur reagiert

So sei es bei jedem Klub, der über einen längeren Zeitraum Erfolg hatte: "Es gibt Prinzipien, an die sich jeder neue Trainer und jeder neue Spieler halten muss oder zu denen er etwas beitragen kann. Bei United habe ich manchmal das Gefühl, dass wir einfach nur hungrig auf Siege sind und deshalb immer versuchen, uns anzupassen und Spieler zu verpflichten, die zu diesem System passen. Aber das ist nur ein Reagieren."

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Rashfords Ansatz: "Um einen Wandel einzuleiten, muss man einen Plan machen und sich daran halten. Ich habe das Gefühl, dass wir so viele verschiedene Trainer und unterschiedliche Ideen und Strategien hatten, um zu gewinnen ... am Ende landet man im Niemandsland."

jpe