RAF: Burkhard Garweg soll sich per Brief zu Wort gemeldet haben

vor 1 Tag 2

Ein Schreiben, das von dem mutmaßlichen ehemaligen RAF-Terroristen Burkhard Garweg stammen soll, ist in der linken Zeitung »Junge Welt«  sowie auf der Plattform »indymedia«  veröffentlicht worden. Der Brief richtet sich an Caroline Braunmühl, die Tochter des 1986 von der RAF erschossenen Diplomaten Gerold von Braunmühl. Die Echtheit des Dokuments konnte bislang nicht überprüft werden.

Braunmühl hatte die Taten verurteilt, aber den Kampf der RAF gegen gesellschaftliche Missstände anerkannt. Im Januar veröffentlichte die Zeitung »Neues Deutschland«  als Reaktion auf ein angebliches erstes Schreiben Garwegs aus dem Untergrund eine Stellungnahme der Soziologin, in der sie schrieb: »Trotz allen Schmerzes über die Ermordung meines Vaters durch die RAF und trotz ihrer Sinnlosigkeit habe ich der RAF selbst immer ambivalent gegenübergestanden. Und zwar – vor jeglichem politischen oder moralischen Urteil über die Ermordung meines Vaters oder anderer Personen durch die RAF –, weil ich weiß, dass diese Morde aus einem radikalen Widerstand gegen gesellschaftliche Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung heraus begangen wurden.«

In dem zuletzt veröffentlichten Text setzt sich der Autor nun mit den Anschlägen der RAF auseinander. Er thematisiert eine Entwicklung von einer antikolonialen und antiautoritären Bewegung zu einer »Attentatspolitik«, die er kritisch zu sehen scheint.

Seit rund 35 Jahren im Untergrund

Garweg soll der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen RAF angehört haben. Er wird verdächtigt, 1993 gemeinsam mit Daniela Klette und Ernst-Volker Staub an der Sprengung des Gefängnisses in Weiterstadt beteiligt gewesen zu sein. 1998 erklärte sich die RAF für aufgelöst. Garweg lebt seit rund 35 Jahren im Untergrund. Nach ihm wird wegen einer Reihe von bewaffneten Raubüberfällen von 1999 bis 2016 international gefahndet. Klette und Staub sollen auch daran beteiligt gewesen sein.

Gesamten Artikel lesen