Die Bayern-Junioren müssen gegen PSG einen herben Rückschlag hinnehmen, phasenweise wurde der Münchner Nachwuchs vorgeführt. Erst als das Spiel entschieden war, zeigte der lange in Unterzahl agierende FCB Moral.
Nicht zu bremsen: Die PSG-Offensive zerlegte den FC Bayern nach Belieben. IMAGO/IPA Photo
Die Partie in München war im Prinzip schon nach 45 Minuten gelaufen. PSG nutzte die riesigen Lücken in der FCB-Zentrale erstmals in der 9. Minute, als sich Rechtsverteidiger Boly in die Offensive mit einschaltete. Nach kurzem Dribbling, Sprint und feinem Steckpass stand Mbaye frei vor dem Tor und versenkte das Leder im zweiten Versuch. Den ersten hatte FCB-Keeper Klanac noch entschärfen können.
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Es folgte eine der besseren Phasen der Hausherren, die sich offensiv durchaus bemüht zeigten. Irankunda kam dem Ausgleich in der 17. Minute auch nah, sein Gewaltschuss aus etwa 27 Metern klatschte an den Pfosten. Einige Minuten später fand er in Keeper James bei einem weiteren Versuch aus der Distanz seinen Meister.
Von der eigenen Eckfahne zum Torerfolg
Doch die Unzulänglichkeiten auf Bayern-Seite waren nicht zu übersehen. In der 32. Minute kam der agile Boly dem 2:0 mit einem Lattenknaller in der Nähe des rechten Strafraumecks schon sehr nahe, vier Minuten später war es dann passiert: Das eigentlich unter Druck geratene PSG spielte sich mit zwei Pässen von der eigenen Eckfahne nach vorne. Khafi blieb im Zweikampf stabiler als Aznou und schickte Sangaré auf die Reise. Mutterseelenallein schob er zur 2:0-Führung ein, wieder mal fehlte in der Zentrale Abstimmung und Absicherung.
So auch in der 42. Minute, als Dalpaz von rechts in die Mitte eilen musste, um den wieder mal durchgebrochenen Diaby zu stoppen. Egal, denn PSG hatte einfach zu große Vorteile in Sachen Tempo und Zweikampfstärke. Kurz vor der Pause setzte sich Mbaye in der Mitte gegen Della Rovere durch. Zwar kam Scholl dazu und lief den Franzosen ab, ließ das Leder aber unglücklich in den Laufweg von Mbaye prallen. Im Sprintduell wusste sich Scholl dann nur noch mit einem Trikotzupfer zu helfen und sah zurecht Rot wegen einer Notbremse.
Bayern patzt weiter, PSG gnadenlos
Die letzten Hoffnungen auf eine Wende wurden kurz nach der Pause begraben. Dalpiaz leistete sich im Spielaufbau einen folgenschweren Fehlpass, denn nach einem Diagonalball war Mbaye auf rechts durch. Von der Grundlinie legte er klug ab auf Sangaré, der das Leder nur noch einzuschieben brauchte (47.).
Auch danach fand der FCB kein Mittel gegen die quirlige Offensive der Franzosen. Dass es erst in der 64. Minute zum vierten Mal einschlug, war in erster Linie der schwachen Chancenverwertung der Gäste geschuldet. Nach Sangarés cleverer Vorarbeit war es für Mbaye aber ein (zu) Leichtes, die Kugel im kurzen Eck zu versenken. In der 70. Minute war es dann nach einem simplen Steckpass von der Strafraumgrenze zum dritten Mal Sangaré, der den Ball diesmal an Klanac vorbeispitzelte - 5:0.
FCB zeigt Moral und verkürzt
Paris ließ es nun ruhiger angehen und wurde dafür ein bisschen bestraft. Einen unnötigen Foulelfmeter verwandelte Nasrawe in der 78. Minute, kurz nach Wiederanpfiff lief Aznou rechts ungehindert in den Strafraum und hämmerte das Leder mit links oben ins kurze Eck zum 2:5. Beinahe hätte es in der 84. Minute nochmal geklingelt, Aseko Nkilis abgefälschter Schuss aus zwölf Metern landete an der Latte. Auch Dalpiaz scheiterte mit einem Distanzschuss kurz vor Schlusspfiff noch am Aluminium.
0:1
Mbaye (8')
0:2
M. Sangaré (36')
M. James - D. Boly , A. Tape , El Hannach, T. Cordier - V. Diyinu Nzinga, M. Diaby , Y. Khafi - Mbaye , M. Sangaré , O. Camara
Die Bayern rutschen auf Rang 17 ab und sind nun am 10. Dezember auf Schalke gegen Schachtar Donezk gefordert. PSG, das an den Münchnern wegen der besseren Tordifferenz in der Tabelle vorbeizogen ist, muss am selben Tag bei RB Salzburg ran.
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