Portugiesen verärgert: "Der Schiedsrichter kannte die Regeln nicht"

vor 1 Tag 2

Schiedsrichter Slavko Vincic gehörte bei Deutschlands Nations-League-Aus gegen Portugal zu den schwächsten Akteuren auf dem Platz. Vor allem Bernardo Silva wählte danach harte Worte.

 Slavko Vincic (re.), hier mit Cristiano Ronaldo.

Sorgte immer wieder für Diskussionen: Slavko Vincic (re.), hier mit Cristiano Ronaldo. IMAGO/Anadolu Agency

Nations-League-Spiele in München scheinen Slavko Vincic aus unerfindlichen Gründen nicht zu liegen. Schon bei Deutschlands 1:0-Sieg gegen die Niederlande am 14. Oktober 2024 hatte der 45 Jahre alte Slowene keine gute Figur abgegeben, am Mittwochabend passierte es ihm in der Allianz-Arena erneut: Vincic, der eigentlich zu den Top-Schiedsrichtern der UEFA gehört und unter anderem ein Champions-League-Halbfinale 2025 und EM-Halbfinale 2024 leitete, patzte im Nations-League-Halbfinale zwischen der deutschen und der portugiesischen Nationalelf gleich mehrmals (kicker-Note 5).

Neben kleineren Fehlern bei Eckballentscheidungen oder der Bewertung von Zweikämpfen - Florian Wirtz etwa hätte bereits in der 41. Minute zwingend Gelb sehen müssen, Maximilian Mittelstädt bekam ein Foul, obwohl ihn der Ball im Gesicht getroffen hatte - unterlief ihm der gravierendste kurz nach der Pause: Bei Joshua Kimmichs Flanke, die Wirtz zur deutschen Führung einköpfte, hatte DFB-Debütant Nick Woltemade in Abseitsposition Ruben Dias behindert und damit aktiv eingegriffen. Nach Rücksprache mit dem VAR schaute sich Vincic die Szene nur ganz kurz am Bildschirm an und gab den Treffer fälschlicherweise.

Warum zählte das deutsche Tor?

"Der Schiedsrichter kannte die Regeln nicht", schimpfte stellvertretend Portugals Mittelfeldspieler Bernardo Silva. "Der Spieler", also Woltemade, habe Ruben Dias eindeutig "gesperrt". Ein solcher Fehler sei gerade in einer Nations-League-Endrunde ärgerlich. Auch Trainer Roberto Martinez verstand nicht, "warum es kein Foul war", ebenso wenig wie Ruben Neves: "Das Tor hätte nicht anerkannt werden dürfen."

Am Ende konnte es den Portugiesen egal sein, die dank Martinez' Jokern aus dem Rückstand einen 2:1-Sieg machten und nun - erneut in München - gegen Spanien oder Frankreich um den zweiten Nations-League-Titel nach der Turnier-Premiere 2019 spielen. "Wir haben sehr gut reagiert und diesen Sieg zweifellos verdient", befand Ruben Neves. "Portugal hatte Deutschland seit 25 Jahren nicht mehr geschlagen und wir haben es geschafft - in einem Halbfinale in Deutschland. Ich denke, das sagt viel über unsere Stärke aus."

jpe

Gesamten Artikel lesen