Portugal ist ein heißer Kandidat auf den WM-Titel - aber der Weg führt nur über Spanien

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Spaniens Traum vom Titel-Hattrick zerschellt an Portugals Resilienz. Dennoch führt der Weg zum WM-Sieg 2026 nur über den Europameister von 2024. Eine Bewertung von kicker-Redakteur Jörg Wolfrum.

 Portugal hat die Nations League gewonnen.

Jubel in München: Portugal hat die Nations League gewonnen. IMAGO/Anadolu Agency

Tennisstar Carlos Alcaraz hatte am Nachmittag vorgelegt, in Paris triumphiert. Es hätte ein gutes Omen für Spanien sein können, denn auch 2024 hatte Alcaraz am Nachmittag ein Grand-Slam-Turnier gewonnen: Wimbledon. Spanien zog dann am Abend in Berlin nach und holte sich im Finale gegen England den Europameister-Titel.

Diesmal klappte es nicht. Dabei hatte doch Mikel Oyarzabal getroffen, der Profi aus San Sebastian hatte in Berlin das Siegtor erzielt. Und auch am Sonntag zur zwischenzeitlichen Führung getroffen. Doch dann wurde die vermeintlich Übermannschaft, die ja auch schon 2023 die Nations League gewonnen hatte, von Portugal gestoppt. Seit März 2023 hatte Spanien kein Pflichtspiel mehr verloren, nun scheiterte man an der portugiesischen Resilienz.

NATIONS LEAGUE 2025 - FINALE

Dennoch, das Halbfinale gegen Frankreich hat es gezeigt und letztlich auch das Endspiel gegen Portugal: Der Weg zum WM-Titel 2026 führt nur über den amtierenden Europameister. Mit Spaniens Weltklasse im Mittelfeld kann derzeit nur Portugal mithalten und mehr als Paroli bieten, beispielhaft sei Königsklassen-Gewinner Vitinha erwähnt. Im Sturm ist die Roja indes fast alleinige Weltspitze mit den Youngstern Lamine Yamal und Nico Williams und auch einem Oyarzabal, der nun im dritten Finale nach 2023 in der Nations League und eben im EM-Endspiel 2024 traf.

Auch die Defensive Spaniens ist erstklassig besetzt, Ausnahme ist die rechte Außenverteidigerposition. Die ist angesichts des verletzten Dani Carvajal die große Schwachstelle, auch im Finale von München. Oscar Mingueza, einst beim FC Barcelona durchgefallen, konnte ihn nicht ersetzen.

Neben Spanien ist definitiv auch Portugal (wieder) ein Titelkandidat, gerade auch, weil man der den Außenverteidigerpositionen stark besetzt ist. Vor allem Linksverteidiger Nuno Mendes vom Champions-League-Sieger Paris könnte eine Ära prägen, nicht nur in der Selecao.

Und Altstar Cristiano Ronaldo? Auch mit 40 Jahren ist der Superstar immer noch einer, der Spiele entscheiden kann. Nicht nur in Saudi-Arabien, sondern auf höchster Ebene, Deutschland hat es im Halbfinale zu spüren bekommen. Auch wenn die Legende nicht ihren besten Tag erwischte im Finale, war der Kapitän mit seinem untrüglichen Torinstinkt und dem Treffer zum 2:2 dafür verantwortlich, dass Portugal nach dem Rückstand im Spiel blieb. Kurz darauf ging ihm, angeschlagen, die Luft aus, CR7 bat um Auswechslung.

Dieses Portugal ist ein heißer Kandidat auf den WM-Titel 2026

Und das schien durchaus so etwas wie ein gutes Omen zu sein, 2016 beim EM-Sieg war er ganz früh verletzt ausgetauscht worden. Statt vehement an der Seitenlinie zu "coachen" wie damals, sah er diesmal eher still zu, wie "sein" Team im Elfmeterschießen den Titel holte. Für Portugal ist es nach 2016 bei der Europameisterschaft und 2019 in der Nations League der dritte Sieg im dritten Finale und eine Ansage: Diese Selecao ist ein heißer Kandidat auf den WM-Titel 2026.

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