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Am Ende stürzte sich dann auch die Kommissarin in Fummel. Nachdem Ermittlerin Blohm (Johanna Wokalek) mit dem Kollegen Eden (Stephan Zinner) drei Dragqueens vor der Mafia gerettet hatte, stieg sie in hochschaftige rote Lackstiefel, um auf der Bühne von deren Nachtklub zu tapdancen und zu singen.

Musik gab es reichlich in diesem »Polizeiruf«. Denn zwischenzeitlich feierte das bunte Trüppchen auf der Flucht vor der Mafia auch eine Party in einem verlassenen Dorfgasthof, was dramaturgisch einigermaßen gewagt erschien.

Gegen Schluss überreichte die Kommissarin den drei schwulen Unterhaltungskünstlern dann auch noch eine Pistole. Sie sagte: »Die ist bei einer Ermittlung übriggeblieben. Fangt sofort an, den Waffenschein zu machen, und wenn ihr den habt, meldet ihr die an.« Die Polizei hilft bedrohten gesellschaftlichen Minderheiten bei der Bewaffnung? Was für ein schräges Finale!

In unserer Kritik schrieben wir: »Der neue ›Polizeiruf‹ schlachtet einfach nur den Drag-Kosmos aus – und das umso mehr, je stärker die Filmemacher vorgeben, die psychische Verfasstheit ihrer Figuren auszuleuchten. Denn immer wieder gibt es ›leise‹ Szenen, in denen die drei Queens ihre privaten Tragödien enthüllen. Das Aufwachsen als verstoßenes Heimkind. Der Druck durch das spießige Elternhaus. Die Entfremdung von der migrantisch geprägten Familie. Das ist vielleicht die größte (unfreiwillige?) Unterstellung, die den Dragqueens gemacht wird: dass ihre Lust, sich als schwule Männer in Frauenkleider zu schmeißen, nur eine Folge seelischer Deformation sein kann.«

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