Philippinen: Chinesische Schiffe kollidieren offenbar bei Attacke auf philippinisches Boot

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China und die Philippinen befinden sich im Dauerkonflikt darüber, wer die Hoheit über bestimmte Gebiete im Südchinesischen Meer hat. Jetzt kommt es erneut zu Spannungen. Die chinesische Küstenwache soll ein philippinisches Boot mit einem Wasserwerfer attackiert haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters in Berufung auf die philippinische Küstenwache.

Das Boot sei mit Vorräten an Bord zu Fischern am Scarborough-Riff unterwegs gewesen. Es habe dem Wasserstrahl ausweichen können. Die chinesische Küstenwache erklärte, sie habe notwendige Maßnahmen ergriffen, um das philippinische Schiff aus dem Gebiet zu vertreiben. Der Einsatz sei »professionell, standardisiert, rechtmäßig und legal« gewesen.

Im Zuge des Manövers soll es Berichten der britischen BBC  und der Nachrichtenagentur AFP zufolge zu einem Zusammenstoß von zwei chinesischen Schiffen gekommen sein. Ein chinesisches Kriegsschiff habe ein Schiff der eigenen Küstenwache gerammt, während dieses das philippinische Schiff verfolgte, teilte demzufolge Manila mit.

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Jay Tarriela von der philippinischen Küstenwache gab an, dass die chinesische Küstenwache »ein riskantes Manöver durchführte«, das »erhebliche Schäden« am Vorderdeck des chinesischen Kriegsschiffes verursachte.

Kurz vor der Kollision waren laut Tarriela einige Crew-Mitglieder an Bord des Schiffs der chinesischen Küstenwache zu sehen. »Wir sind uns nicht sicher, ob sie das Personal retten konnten«, sagte er vor Journalisten. »Wir hoffen, dass diese Menschen in guter Verfassung sind.« Auf ein Hilfsangebot des philippinischen Schiffs habe die chinesische Crew »nie reagiert«.

Streit um Hoheitsrechte

Das Scarborough-Riff wird von beiden Staaten als eigenes Territorium beansprucht.

China und die Philippinen streiten seit Längerem über Hoheitsrechte im Südchinesischen Meer. Das Seegebiet verfügt über reiche Fischbestände und liegt in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Philippinen. Das heißt, der Meeresbereich ist zwar kein Staatsgebiet, der Küstenstaat hat aber besondere Rechte zur Nutzung der Ressourcen. 2012 nahm China das Riff ein. Seitdem sind dort Schiffe der chinesischen Küstenwache präsent.

China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich. Dort machen allerdings neben den Philippinen auch Brunei, Malaysia, Taiwan und Vietnam Hoheitsrechte geltend. Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte 2016 einige der chinesischen Ansprüche für unrechtmäßig erklärt, Peking erkennt das Urteil aber nicht an.

Indien unterstützt die Philippinen

Vor rund einer Woche waren erstmals Schiffe der philippinischen und indischen Marine gemeinsam in dem Seegebiet auf Patrouille gefahren. An der zweitägigen Kontrollfahrt, die bereits am Sonntag begann, nahmen drei indische Schiffe teil. Zeitgleich reiste der philippinische Staatschef Ferdinand Marcos Jr. zu einem Staatsbesuch nach Indien. China warf den Philippinen vor, andere Länder in den Konflikt hineinzuziehen, um »Unruhe zu stiften«.

China hatte die gemeinsame Patrouille im Südchinesischen Meer kritisiert. Sie untergrabe den »regionalen Frieden und Stabilität«, sagte ein chinesischer Armeesprecher am Montag. Die chinesische Armee habe am Sonntag und Montag »Routinepatrouillen« im Südchinesischen Meer ausgeführt und bleibe in »höchster Alarmbereitschaft«.

Die Philippinen hatten ihre militärische Zusammenarbeit mit Indien zuletzt verstärkt. Unter anderem kaufte die Regierung in Manila Überschall-Marschflugkörper vom Typ »Brahmos« von Neu-Delhi. Indien gehört mit den USA, Japan und Australien zur sogenannten Quad-Gruppe demokratisch regierter Staaten, die als Gegengewicht zu China angesehen wird.

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