Pete Hegseth: Suspendierte Mitarbeiter zweifeln an Pentagon-Untersuchung

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Dan Caldwell hat als Sicherheitsberater für US-Verteidigungsminister Hegseth gearbeitet – bis er wegen Leaks beurlaubt wurde. Mit zwei weiteren geschassten Beamten wehrt er sich nun gegen die Vorwürfe.

20.04.2025, 10.13 Uhr

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth muss erst mal auf seinen Berater Dan Caldwell verzichten

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth muss erst mal auf seinen Berater Dan Caldwell verzichten

Foto:

Nathan Howard / REUTERS

Der Signal-Skandal, bei dem hochsensible Daten des US-Verteidigungsministeriums in einem Messengerchat geteilt wurden, hatte zuletzt zu ersten personellen Konsequenzen geführt. Nach internen Untersuchungen wegen der Weitergabe vertraulicher Informationen beurlaubte das Pentagon drei Mitarbeiter: Dan Caldwell, einst enger Berater von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, und zwei weitere Angestellte.

Die drei Männer haben die Untersuchungen der Behörde in einer gemeinsamen Erklärung angezweifelt. »Wir sind unglaublich enttäuscht über die Art und Weise, wie unser Dienst im Verteidigungsministerium beendet wurde«, schrieben Caldwell, Darin Selnick und Colin Carroll, auf X. »Ungenannte Pentagon-Beamte haben unseren Charakter mit unbegründeten Angriffen verleumdet.«

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Caldwell ist ehemaliger US-Soldat der Marines und hat im Irak gedient. Zuletzt fungierte er als enger Vertrauter von Hegseth. In dem im vergangenen Monat durchgesickerten Chatverlauf, den das Magazin »The Atlantic« veröffentlicht hatte, bezeichnete Hegseth Caldwell als besten Ansprechpartner für den Nationalen Sicherheitsrat. Am Dienstag wurde er aus dem Pentagon eskortiert. Auch Selnick, der stellvertretende Stabschef des Ministers, und Carroll, Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers Stephen Feinberg, mussten das Pentagon verlassen. Eine Stellungnahme des Pentagon lag nicht vor.

Auf X schrieben Caldwell, Selnick und Carroll nun: »Man hat uns immer noch nicht gesagt, weswegen genau gegen uns ermittelt wurde, ob es immer noch eine aktive Untersuchung gibt oder ob es überhaupt eine echte Untersuchung der ›Leaks‹ gab.«

In der gemeinsamen Erklärung hieß es, sie hätten keine sensiblen oder geheimen Informationen weitergegeben: »Wir sind uns der Bedeutung der Informationssicherheit bewusst und haben jeden Tag daran gearbeitet, sie zu schützen.«

Plaudereien über konkrete Uhrzeiten, Ziele, Waffensysteme

In den Chat des Messengerdienstes Signal war der »Atlantic«-Chefredakteur Jeffrey Goldberg hinzugefügt worden. Er hatte später veröffentlicht, wie die Verantwortlichen in der unsicheren Chatgruppe über eine Militäroperation im Jemen plauderten. Dabei ging es auch um konkrete Uhrzeiten, Ziele und Waffensysteme. Damit hätten etwa Flugzeugpiloten potenziell in Lebensgefahr geraten können.

Der fahrlässige Umgang von US-Regierungsvertretern mit hochsensiblen Militärinformationen hatte selbst unter Republikanern für Irritationen gesorgt. Personelle Konsequenzen auf hoher Ebene gab es aber bisher nicht, trotz entsprechender Forderungen in Richtung von Waltz und Verteidigungsminister Pete Hegseth. Die Trump-Regierung versuchte, den Signal-Skandal als »Ausrutscher« herunterzuspielen.

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