Drei Tage nach dem Diebstahl wertvoller Juwelen ist der Pariser Louvre wieder für Besucher geöffnet. Die Ermittler haben offenbar vier mutmaßliche Täter identifiziert.
22. Oktober 2025, 10:31 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AP, AFP, lk
Der Pariser Louvre hat wieder für Besucher geöffnet. Lediglich der Apollo-Saal, aus dem die Diebe Juwelen im Millionenwert stahlen, blieb drei Tage nach der aufsehenerregenden Tat geschlossen. Hunderte Menschen standen am Morgen vor dem Eingang der Glaspyramide des Museums und warteten auf Einlass. Museumsdirektorin Laurence des Cars soll am Nachmittag vor dem Kulturausschuss des Senats zu dem Einbruch aussagen, teilte das Museum mit.
Das Museum war seit dem Diebstahl am Sonntagmorgen wegen der Ermittlungen geschlossen. Rund 100 Ermittler fahnden nach den Tätern und den Edelsteinen, Festnahmen gab es bislang keine. Vier Personen seien jedoch identifiziert worden. Die Pariser Staatsanwaltschaft teilte am Dienstag mit, der Wert der gestohlenen Schmuckstücke werde auf 88 Millionen Euro geschätzt. Die Summe sei jedoch "nicht vergleichbar mit dem historischen Schaden", sagte Staatsanwältin Laure Beccuau.
Der Einbruch am Sonntagmorgen, eine halbe Stunde nach Museumsöffnung, hatte keine zehn Minuten gedauert. Die Täter waren mit Warnwesten bekleidet über einen Lastenaufzug in das Museum in Paris eingedrungen und hatten mit einem Trennschleifer Vitrinen geöffnet. Von dort entwendeten sie neun Juwelen aus der Schmucksammlung Napoleons, darunter Halsketten, Ohrringe, eine Brosche und eine Tiara. Die Einbrecher waren auf Motorrollern entkommen.
Bericht über unsichere Vitrinen
Nach einem Bericht der Wochenzeitung Le Canard enchaîné waren die erst 2019 angeschafften Vitrinen, in denen die Kronjuwelen ausgestellt waren, nicht so sicher wie die Vorgängermodelle. "Der Diebstahl hätte vermieden werden können, wenn die Vitrinen nicht ersetzt worden wären", hieß es in einem Bericht der Zeitung. Das Museum wies die Vorwürfe zurück.
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen organisierten Bandendiebstahls und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Es besteht große Sorge, dass die Schmuckstücke in ihre Bestandteile zerlegt werden, da sie auf dem legalen Markt ansonsten unverkäuflich sind. Nach Ansicht von Experten wurden sie möglicherweise gestohlen, um das eingeschmolzene Gold und die Edelsteine zu verkaufen.

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