Orban: "Das Navi ist eingestellt"

vor 13 Stunden 1

Willi Orban ist nach Lukas Klostermann und gemeinsam mit Torhüter Peter Gulacsi der dienstälteste Akteur bei RB Leipzig. Der Routinier sieht angesichts der Entwicklungsschritte, die das neue RB-Team geht, Grund zur Zuversicht.

 Willi Orban.

Sieht RB Leipzig auf einem guten Weg: Willi Orban. IMAGO/Picture Point

Bis zu diesem Sommer war Willi Orban Kapitän von RB Leipzig. Das war er seit 2023 (und zuvor auch schon mal von 2017 bis 2019), ehe der neue Leipziger Coach Ole Werner in der Vorbereitung zur laufenden Saison David Raum die Binde gab.

Orban bleibt allerdings auch ohne das Insignium des Spielführers am Arm eine Autorität bei RB - auf dem Platz und auch abseits des Rasens. "Für mich hat sich nichts geändert", sagte der Innenverteidiger am Dienstag im Rahmen einer Medienrunde. Gleichwohl räumte Orban ein, dass er gerne weiterhin Kapitän geblieben wäre: "Ich bin einer, der gerne Verantwortung übernimmt. Aber so wird die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt."

Akteure wie Raum, der neue Vizekapitän Xaver Schlager oder etwa das Mannschaftsrats-Mitglied Christoph Baumgartner seien "alles Jungs, die auch Verantwortung übernehmen wollen. Fußball ist Mannschaftssport, ich stelle mich weiterhin in den Dienst der Mannschaft und versuche, vorwegzugehen."

So bleibt der 32-Jährige, der mit 352 Pflichtspielen für RB der Akteur mit den zweitmeisten Partien für die Sachsen ist (nach dem zum Hamburger SV gewechselten Yussuf Poulsen), natürlich auch Abwehrchef, auch wenn er den Begriff für überstrapaziert hält. "Ich habe meine Stärken auch in der Organisation in der letzten Linie", sagte er, und das ist auch unter Coach Werner gefragt. Orban ist im erneuerten Team neben Gulacsi, Raum, Schlager und Baumgartner einer der Achsenspieler, die beim XL-Umbruch als Orientierungs-Figuren vorangehen sollen.

Das ist schon ein kleiner Rückschlag für uns. Das müssen wir erstmal verarbeiten und uns Lösungen ausdenken, wie wir das kompensieren wollen.

Willi Orban über den Ausfall von Xaver Schlager und Antonio Nusa

Mit dem aktuellen Stand des Umbruchs ist Orban durchaus einverstanden. Auch wenn die Saison mit dem 0:6 in München denkbar schlecht begonnen hatte und es als Folge des Debakels auch Gegenwind gab. "Wir haben die Segel in die richtige Richtung gespannt und sind auf dem richtigen Weg", sagte Orban und blieb dabei im Bild: "Das Navi ist eingestellt. Dennoch wird es so sein, dass es windig bleibt. Jetzt sind wieder zwei Jungs ausgefallen, die ganz wichtig sind für unser Spiel (Schlager und Antonio Nusa; Anm. d. Red.). Das ist schon ein kleiner Rückschlag für uns. Das müssen wir erstmal verarbeiten und uns Lösungen ausdenken, wie wir das kompensieren wollen."

Der ungarische Nationalspieler (60 Einsätze bislang) sieht die Sachsen noch in der "Findungsphase, das sieht man auch in einigen Situationen. Aber es ist so, dass wir Fortschritte machen, und das ist ganz wichtig. In Mainz war es ein sehr geschlossener Auftritt, auch im Defensivverbund. Das ist eine gute Basis, um darauf aufzubauen, aber natürlich ist noch nicht alles perfekt."

Lob für Werner und Köln

Mit den beiden Siegen gegen den 1. FC Heidenheim (2:0) sowie beim FSV Mainz 05 (1:0) hat Leipzig den Fehlstart beim Rekordmeister korrigiert und laut Orban so die Basis gelegt für die weiteren Entwicklungsschritte, die das Team von Trainer Werner noch gehen soll. Den neuen Coach nennt Orban "einen angenehmen Zeitgenossen mit einem guten Humor", der zwar auf den ersten Blick nicht als Lautsprecher erscheine, aber seine Vorstellungen von Fußball dem Team sehr deutlich näherzubringen imstande sei.

Die nächste Prüfung für den Stand der Leipziger Entwicklung wartet am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! auf kicker) mit dem 1. FC Köln. Orban erachtet den stark gestarteten Aufsteiger als "eine spannende Mannschaft", die auch "taktisch nicht ganz einfach einzuordnen" sei. Köln spiele unter dem neuen Trainer Lukas Kwasniok "sehr flexibel. Deswegen wird das auf jeden Fall eine Herausforderung." Dennoch wollen Orban und seine Kollegen das nächste Erfolgserlebnis feiern und den Umbruch einen weiteren Schritt voranbringen.

Andreas Hunzinger

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