CoreWeave wird in den nächsten vier Jahren Cloud-Computing-Kapazitäten im Wert von bis zu 4 Milliarden US-Dollar OpenAI zur Verfügung stellen. Der eng mit Microsoft verbandelte Rechenzentrumsbetreiber ist spezialisiert auf das Training und Ausführen (Inferenz) von KI-Modellen. Dabei setzt die Firma primär auf GPU-Beschleuniger von Nvidia. Zuvor bereits hat OpenAI 11,9 Milliarden Dollar in CoreWeave gepumpt, künftig fließen weitere Milliarden in Form eines Auftrags für KI-Rechenzeit.
Bei der früheren Milliarden-Investition in CoreWeave hatte sich OpenAI Unternehmensanteile gesichert, kurz bevor der Rechenzentrumsbetreiber Ende März an die Börse gegangen ist. Zudem ist CoreWeave eng mit Microsoft verbunden, das auch OpenAI finanziell kräftig unterstützt. Im Jahr 2024 machte CoreWeave 62 Prozent seines Jahresumsatzes mit Servern für Microsoft. Das entspricht knapp 1,2 Milliarden von gut 1,9 Milliarden Dollar. Alle anderen Kunden lagen bisher bei Umsatzanteilen unter 10 Prozent. Im ersten Quartal dieses Jahres stellte Microsoft laut Mitteilung an die US-Börsenaufsicht sogar 72 Prozent des Umsatzes dar.
CoreWeaves Börsengang zunächst enttäuschend
Trotz dieser Unterstützung ist der Börsengang weniger erfolgreich verlaufen als erhofft. CoreWeave konnte 1,5 Milliarden Dollar beim IPO (Initial Public Offering) erzielen, hatte aber auf 4 Milliarden Dollar gehofft, schreibt Yahoo! Finance. Immerhin ist der Aktienkurs des Rechenzentrumsbetreibers seit dem Börsenstart Ende März um fast 68 Prozent gestiegen – also innerhalb von nur rund anderthalb Monaten.
CoreWeave schreibt aber weiterhin rote Zahlen. Im ersten Quartal lag der Betriebsverlust laut Firmenmitteilung bei 27,5 Millionen Dollar und der Nettoverlust bei sogar 314,6 Millionen Dollar – bei einem Umsatz von 981,6 Millionen Dollar innerhalb der ersten drei Monate dieses Jahres. Das dürfte den Investitionen in die eigenen Systeme geschuldet sein.
CoreWeave setzt voll auf Nvidias KI-Beschleuniger
Seit Mitte April stehen CoreWeave-Kunden tausende Blackwell-GPUs fürs Training und Ausführen von Reasoning-Modellen und KI-Agenten zur Verfügung. Dabei werden laut Nvidia GB200-NVL72-Racksysteme genutzt. Das ist aber offenbar nicht ausreichend. "Die Nachfrage nach dem von uns gelieferten Produkt ist wirklich unersättlich", sagte CoreWeave-Chef Michael Intrator gegenüber Bloomberg. Deshalb wird der Rechenzentrumsbetreiber geplante Investitionen vorziehen. Allein in diesem Jahr sollen sich diese auf bis zu 23 Milliarden Dollar belaufen.
Die Börse reagierte mit teils heftigen Kurssprüngen des CoreWeave-Papiers. Der Aktienkurs stieg um rund 8 Prozent, fiel aber auch um fast 9 Prozent, bevor CoreWeave den Börsentag mit rund 2,5 Prozent im Minus abschloss. Nachbörslich hat die Aktie aber wieder fast 1,9 Prozent an Wert gewonnen.
(fds)