Oberhausen: Uhlig stärkt Gunkel - doch die Zweifel wachsen

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Rot-Weiß Oberhausen konnte zuletzt auch gegen die SSVg Velbert nicht gewinnen, vor allem im Offensivspiel hakt es. Es kommt Unruhe auf.

Kapitän Nico Klaß und Trainer Sebastian Gunkel (rechts) stellten sich nach dem jüngsten Remis der Fankritik.

Kapitän Nico Klaß und Trainer Sebastian Gunkel (rechts) stellten sich nach dem jüngsten Remis der Fankritik. FUNKE Foto Services

Überlegener als Rot-Weiß Oberhausen zuletzt gegen die SSVg Velbert kann man kaum sein, auch wenn das 0:0 am Ende bleibt und so in die Saisonrechnung eingeht. Was auch bleibt: RWO kommt einfach nicht in die Hufe, hat nach fünf Spieltagen vier Punkte (Sieg über Bonn) und mit vier geschossenen Toren die schlechteste Ausbeute aller West-Regionalligisten.

Ob die Hauptakteure es wollen oder nicht: Es gibt eine Trainerdiskussion. Nicht ganz unschuldig daran ist Marcus Uhlig als Vorstandsvorsitzender. Er hatte gleich nach dem denkwürdigen 1:5 bei Fortuna Köln einen öffentlichen Appell in die Welt gesetzt und dem Trainer Vertrauen und Rückhalt ausgesprochen - übrigens aus dem Spanien-Urlaub heraus, den er erst zwei Tage später beendete. Dass solche Appelle oft das Gegenteil von dem bewirken, was sie (angeblich?) hervorrufen wollen, ist hinlänglich bekannt.

"Über 90 Minuten einförmig, gleich"

Noch lässt sich in Oberhausen kaum jemand was anmerken. Sebastian Gunkel bekannte am Sonntag, sich "gut" zu fühlen, "sehr gut, abgesehen von dem Ergebnis, das wir gerade gesehen haben". Und Uhlig verweist auf die Unmenge an Tormöglichkeiten, auf die schier größtmögliche Überlegenheit, und dann macht er doch eine Einschränkung: "Unser Spiel war über 90 Minuten einförmig, gleich." Das darf man als Kritik am Trainer verstehen, zumal dieser tatsächlich zwar Angreifer um Angreifer ins Spiel warf, an der Methodik allerdings festhielt: Spielverlagerung nach links, Flanke Stoppelkamp. Das Flügelspiel rechts fand nicht statt, die beherzte Aktion vor dem Tor fand nicht statt. Es fehlte die letzte und letztlich zum Torerfolg führende Einstellung.

Ob der Verein in irgendeiner Weise personell aktiv wird, ist fraglich: Der Etat gilt offiziell als ausgereizt, zumal der weggeschobene Abwehrchef Tanju Öztürk weiterhin bezahlt werden muss. Es muss wohl auch gar kein zusätzlicher Angreifer her, zuletzt standen gegen Velbert so viele Stürmer im Strafraum, dass sie sich gegenseitig behinderten. Was es braucht, sind mehr Ideen im Spiel nach vorn. Da ist nicht nur der Trainer gefragt - das nächste Mal am Samstag beim SV Rödinghausen. Dem geht es gerade nicht viel besser als dem Besucher aus dem Ruhrgebiet.

Gustav Wentz

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