NRW-Kommunalwahl 2025: Wo die AfD punkten konnte – und wo nicht

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In keinem der 53 Landkreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen hat die AfD die meisten Stimmen holen können. Trotzdem punktete sie bei den Kommunalwahlen und verdreifachte ihr Ergebnis. Wo die AfD besonders erfolgreich war – und wo sie hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb. Der Überblick.

Herzschmerz – lesen Sie hier die Reportage unseres Landeskorrespondenten über die Wahlergebnisse in Gelsenkirchen.

Auch die Ergebnisse bei der Wahl des Oberbürgermeisters waren denkbar knapp. Es kommt nun zu einer Stichwahl. Der AfD-Kandidat Norbert Emmerich wird am 28. September gegen die Kandidatin von SPD und Grünen, Andrea Henze, antreten – und mit großer Wahrscheinlichkeit verlieren, da Henze auf die Stimmen der anderen demokratischen Parteien setzen kann.

Hagen: Ebenfalls in die Stichwahl ist die AfD bei der Oberbürgermeisterwahl in Hagen gekommen. Dort muss Dennis Rehbein von der CDU gegen Michael Eiche von der AfD antreten. Auch hier wird sich der AfD-Kandidat keine großen Hoffnungen machen. Mit nur 151 Stimmen Vorsprung setzte er sich im Rennen um Platz zwei gegen den Kandidaten der SPD durch. Dessen Stimmen werden nun aller Voraussicht nach auf den Kandidaten der CDU fallen. Dass die AfD in Westdeutschland in die Stichwahlen zur Bürgermeisterwahl kommen konnte, wird die Partei trotzdem als Erfolg werten.

Duisburg: Die dritte Stadt, in der die AfD in die Stichwahl zur Oberbürgermeisterwahl geht. Unter anderem die SPD-Parteivorsitzende Bärbel Bas war am Wahlabend in Duisburg, um dort den Ausgang der Wahlen zu verfolgen. Zwar lag der amtierende Oberbürgermeister Sören Link mit 46 Prozent der Stimmen deutlich vorn. Trotzdem muss er in zwei Wochen bei der Stichwahl gegen Carsten Groß, den Oberbürgermeisterkandidaten der AfD, antreten. Nach der Wahl schoss der Amtsinhaber Link gegen seine Partei. Er erklärte sein gutes Abschneiden in der »Bild« mit seinem harten Vorgehen gegen Sozialbetrug. »Ich bin Mitglied der Partei der Arbeit geworden, bin für soziale Gerechtigkeit. Ich habe keine Lust, verarscht und beschissen zu werden. Das ist aber genau das, was da passiert«, sagte er.

Hier konnte die AfD kaum punkten

Münster: Am wenigsten an Stimmen gewonnen hat die AfD im Vergleich zu den vergangenen Kommunalwahlen in Münster. Dort gehen nun Tilman Fuchs (Grüne) und Georg Lunemann (CDU) in die Stichwahl. Der derzeitige Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) trat nach 16 Jahren im Amt nicht mehr an.

In Münster könne ein Grüner plötzlich Oberbürgermeister werden. Lesen Sie hier, was die Partei in Münster anders macht.

Zwar wird die AfD mit 4,5 Prozent der Stimmen erstmals als eigene Fraktion ins Rathaus einziehen. Im Vergleich zu vielen anderen Orten in Nordrhein-Westfalen spielt sie damit aber nur eine marginale Rolle.

Köln: »Was ist nur mit Köln los?«, fragten sich einige aus der AfD und ihrem Umfeld nach der Wahl. Bei den Ratswahlen fiel die Partei dort auf den fünften Platz, landete sogar noch hinter den Linken. Die Wahl des Oberbürgermeisters machen Grüne und SPD zwischen sich aus; am 28. September treten Berivan Aymaz (Grüne) und Torsten Burmester (SPD) in der Stichwahl gegeneinander an. Der Kandidat der AfD, Matthias Büschges, holte gerade einmal 8,5 Prozent der Stimmen.

Schwalmtal: Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen wurde auch in Schwalmtal ein neuer Gemeinderat gewählt. Die CDU erhielt hier eine absolute Mehrheit im Rat. Die AfD trat in Schwalmtal erstmals an. Nur 1,6 Prozent der Wähler machten ihr Kreuz bei der Partei.

In Schwalmtal erzielte die AfD bei den Gemeinderatswahlen damit ihr schlechtestes Ergebnis in Nordrhein-Westfalen. Zur Bürgermeisterwahl trat sie gar nicht erst an. Wie sie auch in vielen anderen Gemeinden nicht das nötige Personal hatte, um bei allen Wahlen anzutreten. Bei den Bürgermeisterwahlen in der Stadt Lage schloss ein Wahlausschuss den Kandidaten der AfD sogar bereits vor der Wahl aus – weil er zu radikal war.

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