Nicolas Sarkozy: Wenn sich ein Hardliner selbst zum Opfer stilisiert

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Was tut ein Ex-Präsident, wenn er ins Gefängnis muss? Nicolas Sarkozy inszeniert sich voller Pathos als tragischer Held und fotografiert sein karges Gepäck.

21. Oktober 2025, 20:30 Uhr

 Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy winkt am Dienstag beim Verlassen des Hauses seinen dort versammelten Anhängern.
Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy winkt am Dienstag beim Verlassen des Hauses seinen dort versammelten Anhängern. © Benoit Tessier/​Reuters

Manche prominente Straftäter verschwinden diskret hinter Gittern. Nicht so Nicolas Sarkozy. Der frühere Präsident Frankreichs inszenierte seinen Gang ins Pariser Gefängnis La Santé mit einer Versammlung vor seinem Haus und einem pathetischen Pamphlet: Darin beklagt er eine "erniedrigte" Nation und sich selbst als Opfer eines "Rachespiels" und des "Hasses". Diese Worte folgen seiner altbekannten Strategie, seitdem er in zahlreichen Gerichtsprozessen die Hauptrolle spielte: Sarkozy stilisiert sich zum Verfolgten. 

Ende September verurteilte ein Gericht ihn wegen illegaler Wahlkampffinanzierung aus Libyen zu fünf Jahren Haft, sofort vollstreckbar. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Sarkozy enge Vertraute nach Libyen schickte, um seinen Präsidentschaftswahlkampf finanzieren zu lassen. Der Ex-Präsident legte Berufung ein, doch wegen der "Schwere der Taten" ordnete das Gericht an, dass er die Strafe bereits vor dem Berufungsprozess antreten muss.

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