Neun Tore, zwei Elfmeter und Rote Karten: PSG erteilt Bayer Lehrstunde

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Die Zuschauer in der BayArena haben am Dienstagabend einen denkwürdigen Abend erlebt. Titelverteidiger Paris zeigte - vor allem in sieben Minuten vor der Pause - seine Klasse und fegte mit 7:2 über Leverkusen hinweg.

 Die Pariser Spieler.

Drehten siebenmal zum Jubeln ab: Die Pariser Spieler. IMAGO/HMB-Media

Leverkusen war trotz vermeintlich leichteren Aufgaben - der deutsche Vizemeister traf auf Kopenhagen und Eindhoven - mit nur zwei Zählern in die Ligaphase gestartet. Nach dem durchwachsenen Start wartete am 3. Spieltag mit PSG dann auch noch der Titelverteidiger.

Und dieser zeigte sofort seine Klasse. Durch ihr gutes Positionsspiel ließen die Pariser Leverkusen kaum in die Zweikämpfe kommen. Dennoch fiel das Führungstor nicht etwa aus dem Spiel heraus, sondern nach einem Standard. Nach einer kurze Variante nickte Pacho ein (7.) - er gehörte neben Hakimi, Nuno Mendes, Vitinha und Kvaratskhelia zu dem neuen Quintett im Vergleich zum 3:3 gegen Racing Straßburg (Lucas Beraldo, Hernandez, Lee, Mbaye und Goncalo Ramos saßen dafür auf der Bank).

Drei Pariser Tore binnen sieben Minuten

Erst nach rund 20 Minuten flachte die Dominanz ein wenig ab - auch, weil die Hausherren nun präsenter in den Zweikämpfen waren. Prompt erhielt die Werkself nach einem entschlossenen Dribbling Echeverris, der nach dem 4:3 bei 1. FSV Mainz 05 den nicht für die Königsklasse gemeldeten Hofmann ersetzte, eine große Ausgleichschance vom Punkt - Zabarnyi war mit der Hand auf den Ball gefallen. Grimaldo traf allerdings nur den Pfosten. Es war der Startpunkt für wilde letzten 30 Minuten im ersten Durchgang.

Zunächst stellte Schiedsrichter Gil Manzano Andrich für seinen Ellbogen-Schlag ins Gesicht von Doué vom Platz (32.), ehe er nur fünf Minuten später auch Zabarnyi auf der Gegenseite des Feldes verwies (37.): Der Ukrainer hatte mit seiner Notbremse zudem einen zweiten Elfmeter verschuldet, den Aleix Garcia anders als sein Landsmann zuvor zum Ausgleich verwandelte (38.).

Das 1:1 tat den Gastgebern aber nicht gut, weil sie anschließend zu viel wollten und zu naiv agierten. Dies bestrafte PSG in Manier eines Champions: Drei Gegenstöße spielten die Hauptstädter zwar schnell, aber auch mit Bedacht nahezu perfekt aus: Aus diesem Grund stellten sie binnen sieben Minuten durch Doués Doppelpack (41., 45.+3) und Kvaratskhelias sehenswertem Treffer (44.) noch vor der Pause auf 4:1.

Dembelé trifft kurz nach seiner Einwechslung

Bei dem Spielstand blieb es aber nicht lange, weil die Elf von Luis Enrique kurz nach dem Seitenwechsel erneut nachlegte. Vitinha dribbelte weitestgehend ungestört im Mittelfeld an und setzte anschließend Torschütze Nuno Mendes in der Tiefe in Szene (50.) - aus Bayers Sicht ging es viel zu einfach. Aleix Garcia stellte aber nur vier Minuten später durch ein Traumtor ins Kreuzeck wieder den alten Abstand her (54.), kurz nachdem Kofanes Kopfball vorbeigeflogen war (52.).

Ungeachtet des 2:5 stand Leverkusen anschließend tiefer und kompakter. Trotzdem bejubelte das weiter enorm passsichere PSG, das mit zunehmender Zeit natürlich auch ein paar Gänge zurückschaltete, noch zwei weitere Tore: Erst überwand Dembelé bei seinem Comeback Flekken drei Minuten nach seiner Einwechslung aus spitzem Winkel (66.), kurz vor Schluss sorgte Vitinha mit einem trockenen Abschluss für den Schlusspunkt (90.).

Durch den Sieg hielt sich Paris in der Königsklasse makellos. Bayer muss hingegen weiter auf den ersten Erfolg warten.

Während es für PSG bereits am Samstag mit dem Gastspiel bei Stade Brest weitergeht (17 Uhr), ist Leverkusen erst am Sonntag wieder gefordert: Die Werkself empfängt um 15.30 Uhr den SC Freiburg.

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