Neue NVMe-Spezifikationen für AI, Cloud, Enterprise und Client-Anwendungen

vor 1 Tag 1

Moderne SSD-Controller arbeiten mit dem NVMe-Protokoll in Version 2.0 über PCI-Express-Datenverbindungen, doch der Standard entwickelt sich immer weiter. Nach den Versionen 2.1 im vergangenen Jahr und 2.2 im Frühjahr hat die namensgebende Standardisierungsorganisation nun bereits die dritte Sub-Version des 2.0er-Standards veröffentlicht.

2.3 setzt auf Version 2.0 auf, welche vor allem einen modularen Aufbau der verschiedenen Spezifikationen einführte. Insgesamt hat die Standardisierungsgruppe elf Standards aktualisiert, zu den wichtigsten gehören Änderungen an der Stromversorgung. Mit der Power Limit Config lässt sich die maximale Leistung eines NVMe-Geräts kontrollieren, was besonders wichtig für ältere Systeme mit begrenzter Leistung ist. Die Self-reported Drive Power hingegen ermöglicht es dem Host, die Leistung des NVMe-Geräts sowie den Stromverbrauch über die gesamte Lebensdauer des Geräts zu messen und zu überwachen.

Bestandteile der NVMe-2.3-Spezifikation.

(Bild: nvmexpress.org)

Mittels Sanitize Per Namespace lässt sich nun ein Teil eines NVMe-Speichers in seinen Auslieferungszustand zurücksetzen. Bislang war dies nur für die komplette SSD möglich. Die Rapid Path Failure Recovery erlaubt die Kommunikation mit dem NVM-Subsystem über alternative Kanäle und ermöglicht eine schnelle Wiederherstellung im Falle eines Verlusts der Kommunikation mit einem Controller, um Datenbeschädigung und Duplizierung ausstehender Befehle zu vermeiden. Configurable Device Personality vereinfacht die Bestandsverwaltung durch eine sichere Veränderung des NVM-Subsystems.

Zwar sind die Arbeiten an dem Standard abgeschlossen, wann aber Controller mit den neuen Funktionen verfügbar sind, ist unbekannt. Die meisten der neuen Funktionen sind nur für Server interessant, nicht aber für SSDs für Desktop-PCs und Notebooks.

Auch die Roadmap der NVMe-Gurus enthält viele Funktionen, die nur für Server wichtig sein werden.

(Bild: nvmexpress.org)

Zu den Mitgliedern der Standardisierungsgruppe gehören unter anderem AMD, Dell, Google, HPE, Intel, Meta, Microchip, Micron, Microsoft, Samsung, Seagate, Solidigm und Western Digital. Die Spezifikationen stehen auf nvmexpress.org zum Download bereit.

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(ll)

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