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Alles sah nach einem Abschied aus. Jetzt hat Nikolas Nartey seinen auslaufenden Vertrag bei VfB Stuttgart völlig überraschend um ein Jahr bis 2026 verlängert.
Von wegen Abschied: Nikolas Nartey bleibt beim VfB Stuttgart. IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Alles hatte so glänzend begonnen. Im Juni 2019 wechselte Nikolas Nartey vom 1. FC Köln zum VfB Stuttgart. Jung, talentiert, hochgelobt. Ein vielversprechender Transfer, der dem heute 25-Jährigen allerdings wenig Glück brachte. Der Däne wurde seither regelmäßig von mal schwereren, mal weniger schweren Blessuren heimgesucht. Hauptsächlich Bänderverletzungen in den Oberschenkeln, in den Knien und im Adduktorenbereich.
Narteys Krankenakte ist extrem lang
Nartey ließ so ziemlich nichts aus. Den frustrierenden Tiefpunkt bildete ein im August 2023 zugezogener Knorpelschaden im Knie, der ihn rund 18 Monate kosten sollte. Unter dem Strich kam der 15-malige U-21-Nationalspieler in sechs Jahren, die durch zwei Leihen zu Hansa Rostock und zum SV Sandhausen unterbrochen wurden, auf lediglich 23 Pflichtspiele in der Bundesliga und im DFB-Pokal für die Schwaben. Die jüngsten beiden Einsätze datieren vom 34. Spieltag beim 3:2 des VfB bei RB Leipzig und vom DFB-Pokal-Finale.
Dass der leidgeprüfte Mittelfeldspieler am 24. Mai in Berlin beim 4:2-Erfolg über Arminia Bielefeld anderen wie Pascal Stenzel, Yannik Keitel, Jakob Bruun Larsen oder Jamie Leweling vorgezogen wurde, hatte schon verwundert. Allerdings wirkte seine Einwechslung eher wie ein Abschiedsgeschenk und wurde entsprechend nicht hinterfragt.
Die Frage bleibt: Macht sein Körper mit?
Jetzt die überraschende Wendung. Statt den auslaufenden Vertrag des Sechsers, der auch auf der linken Defensivseite erfahren ist, im Aktenschrank abzulegen, wurde er neu aufgelegt. Nartey bleibt ein weiteres Jahr beim VfB. Der Grund ist einfach und nachvollziehbar. Nartey gilt menschlich als überaus zuverlässig, professionell und bestens integriert. Sportlich wird sein Zweikampfverhalten, sein Spielverständnis und seine Vielseitigkeit geschätzt. Und sein Gehalt sprengt alles andere als die mittlerweile üblichen Dimensionen. Bleibt nur das Fragezeichen, ob und wie sein Körper mitspielt.
"Niko ist auf und neben dem Platz eine Bereicherung für unseren Kader", erklärt Fabian Wohlgemuth. "Dank seiner fußballerischen Fähigkeiten ist er auf mehreren Positionen einsetzbar, seine Einstellung ist vorbildlich. Mit großem Ehrgeiz und viel Energie hat sich Niko nach seiner langen Verletzungspause eindrucksvoll zurückgekämpft." Viel Lob vom Sportvorstand, große Freude beim Pechvogel der vergangenen Jahre. "Bereits im Saisonendspurt war es ein fantastisches Gefühl, wieder mit den Jungs auf dem Rasen stehen und den DFB-Pokal gewinnen zu können. Ich freue mich, dass die gemeinsame Reise weitergeht."
George Moissidis
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