Nahost: Israel will diplomatische Beziehungen zu Syrien und dem Libanon

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Israel ist an der Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen mit Syrien und dem Libanon interessiert. Das teilte Außenminister Gideon Sa’ar mit. Über die Zukunft der von Israel besetzten und strategisch wichtigen Golanhöhen werde es in einem Friedensabkommen jedoch keine Verhandlungen geben, sagte Sa’ar auf einer Pressekonferenz.

Sa’ar sagte weiter, sein Land sei »daran interessiert, den Kreis des Friedens und der Normalisierung« des Abraham-Abkommens »zu erweitern«. Mit diesen Abkommen, die US-Präsident Donald Trump während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht hatte, normalisierten die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Marokko ihre Beziehungen zu Israel. Andere Länder wie Saudi-Arabien und Israels Nachbarn Syrien und Libanon sind diesen Schritt noch nicht gegangen.

»Wir haben ein Interesse daran, weitere Länder, Syrien und den Libanon, unsere Nachbarn, in den Kreis des Friedens und der Normalisierung aufzunehmen und gleichzeitig die wesentlichen Sicherheitsinteressen Israels zu wahren«, fügte Sa’ar hinzu.

Die Beziehungen in der Region wurden durch die mehr als einjährigen Kämpfe zwischen Israel und dem Libanon ab Ende 2023, parallel zum Krieg im Gazastreifen, und durch den Sturz des ehemaligen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Dezember 2024 ins Wanken gebracht. Im Mai hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Israel und Syriens neue islamistische Machthaber in direktem Kontakt stehen und persönliche Treffen abgehalten hatten.

Im selben Monat hatte US-Präsident Donald Trump den syrischen Interimspräsidenten Ahmed al-Sharaa in Saudi-Arabien getroffen und ihn gedrängt, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Dabei kündigte er überraschend an, dass die USA alle Sanktionen gegen die islamistisch geführte Regierung aufheben würden.

Kurz nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Assad rückten israelische Truppen in eine entmilitarisierte Zone innerhalb Syriens ein, einschließlich der syrischen Seite des strategisch wichtigen Berges Hermon, der Damaskus überragt. Israel hatte die Golanhöhen 1967 im Sechstagekrieg von Syrien erobert und später annektiert, was international überwiegend nicht anerkannt wird.

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