Das Büro von Premierminister Benjamin Netanyahu dementierte die Berichte nicht. Man arbeite daran, die Hamas »mit verschiedenen Mitteln zu besiegen, basierend auf den Empfehlungen aller Leiter der Sicherheitsbehörden«, teilte das Büro Berichten zufolge mit.
»Die israelische Regierung gibt auf Anweisung des Premierministers Waffen an eine Gruppe von Kriminellen und Schwerverbrechern, die mit dem ›Islamischen Staat‹ in Verbindung stehen«, sagte Liberman: »Meines Wissens wurde dies nicht vom Kabinett genehmigt.« Der »Islamische Staat« ist eine radikal-islamistische Terrororganisation.
Netanyahu versuche, mit den Waffenlieferungen ein Gegengewicht zur Hamas zu schaffen, so Liberman. »Haaretz« hatte zuletzt ebenfalls berichtet, dass im Gazastreifen eine neue Miliz aktiv sei.
Die »Times of Israel« berichtet unter Verweis auf Kreise des Verteidigungsministeriums, Israel habe der Dschihadistengruppe Kalaschnikow-Gewehre geliefert. Die Entscheidung sei ohne das israelische Sicherheitskabinett getroffen worden. Sicherheitsbehörden hätten die Entscheidung mit der Zustimmung von Netanyahu getroffen.
Liberman kritisierte, die Waffen könnten in die Hände der Hamas fallen und schließlich gegen Israel gerichtet werden.
Auslöser des Krieges im Nahen Osten war das Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Toten. Etwa 250 Menschen wurden zudem als Geiseln verschleppt. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bislang mehr als 54.600 Palästinenser im Gazastreifen infolge des Krieges getötet.