Nahost: Huthi-Miliz bekennt sich zu Angriff auf Handelsschiff im Roten Meer

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Die vom Jemen aus operierende Huthi-Milz hat sich zum ersten Mal seit Monaten zu einem Angriff auf ein Handelsschiff bekannt. Mittlerweile ist der Frachter gesunken.

8. Juli 2025, 0:49 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, Reuters,

 Ein Archivbild des von den Huthis angegriffenen und inzwischen gesunkenen Frachtschiffs Magic Seas vom 9.8.2022
Ein Archivbild des von den Huthis angegriffenen und inzwischen gesunkenen Frachtschiffs Magic Seas vom 9.8.2022 © Nektarios Papadakis/​Reuters

Die mit dem Iran verbündete Huthi Miliz im Jemen hat sich zu dem Angriff auf das Handelsschiff Magic Seas im Roten Meer bekannt. Es ist das erste Mal seit April, dass die Huthis ein Handelsschiff auf der wichtigen Schifffahrtsroute von Asien nach Europa angegriffen haben. Der Angriff fand am Sonntag statt. Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter, der einer griechischen Reederei gehört, ist nach Angaben der Miliz inzwischen gesunken. Die Crew befindet sich nach Angaben des Schiffseigners in Sicherheit.

Die mit Eisen und Düngemitteln beladene Magic Seas war unterwegs von China in die Türkei, als sie am Sonntag von Kleinbooten aus mit Panzerfäusten attackiert worden sei, wie die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO mitteilte. Nach Angaben der Huthi-Miliz sollen bei dem Angriff Drohnen, Raketen und auch zwei unbemannte Boote zum Einsatz gekommen sein. Der Angriff habe vier Stunden gedauert. 

Nach UMKTO-Angaben sei ein Brand an Bord des Schiffes ausgebrochen, außerdem sei Wasser eingedrungen. Die Besatzung sei von einem vorbeifahrenden Handelsschiff aufgenommen worden. Sie werde nach Dschibuti gebracht, teilte die Reederei mit. 

Zweites Schiff nach Angriff manövrierunfähig

Huthi-Sprecher Jahja Sari begründete die Attacke in einer aufgezeichneten Stellungnahme damit, dass das Unternehmen, dem das Schiff gehöre, israelische Häfen anlaufe. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen haben die Huthis wiederholt Schiffe angegriffen, die sie mit Israel in Verbindung bringen. Es war der erste derartige Angriff, seit dem die Huthi nach schweren Luftangriffen durch die USA im Jemen Anfang Mai einer Waffenruhe zugestimmt hatten. Anfang Juni hatten die Huthis gedroht, weitere Schiffe im Roten Meer angreifen zu wollen, falls die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingriffen. Am 22. Juni bombardierten die USA drei Atomanlagen im Iran

Nach dem Angriff auf die Magic Seas vom Sonntag ist nach Angaben der privaten Sicherheitsfirma Ambrey am Montag ein weiteres Schiff im Roten Meer angegriffen worden. Zwei Sicherheitskräfte an Bord des ebenfalls unter liberianischer Flagge fahrenden Frachtschiffes seien verletzt worden, zwei weitere würden vermisst. Auch bei dem zweiten Angriff seien Kleinboote und Drohnen zum Einsatz gekommen. Der angegriffene Frachter sei manövrierunfähig. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die Huthi hatten nach dem Angriff auf die Magic Seas jedoch angekündigt, weitere Schiffe mit Israel-Bezug angreifen zu wollen.

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