Nach Tor-Premiere: Fabio Silva erklärt seinen besonderen Jubel

vor 1 Tag 1

Als Joker hat sich Fabio Silva beim BVB bereits bewährt. Doch wann darf der Portugiese erstmals in der Startelf ran? Trainer Niko Kovac macht dem Sommerneuzugang nach der Tor-Premiere in Kopenhagen Hoffnung.

 Fabio Silva zielt mit Pfeil und Bogen.

Sein Markenzeichen: Fabio Silva zielt mit Pfeil und Bogen. picture alliance / Gonzales Photo/Dennis Jacobsen

Fabio Silva musste eine Weile warten, ehe er den Fans von Borussia Dortmund erstmals sein Markenzeichen präsentieren konnte. Am Dienstag war es aus Sicht des 23-Jährigen endlich soweit: In der 87. Minute der Champions-League-Partie beim FC Kopenhagen schaltete der Stürmer nach einem geblockten Schuss von Jobe Bellingham am schnellsten, bugsierte den Ball technisch fein ins Tor und zeigte dann den Pfeil-und-Bogen-Jubel, den er sich während seiner Zeit bei UD Las Palmas angeeignet hat.

Pfeil-und-Bogen-Jubel in Anlehnung an seine Lieblingsserie

"Das ist aus meiner Lieblingsserie Arrow", verriet Fabio Silva wenig später in der zugigen Mixed Zone des Parken-Stadions. Doch während in der Serie die Hauptfigur mit ebenjener Waffe auf Verbrecherjagd geht, hat Fabio Silva nur Tore im Kopf. Und für die, betonte er in Kopenhagen, "arbeite ich hart".

Zu sehen war das bislang in all seinen Kurzeinsätzen, die er seit seinem Sommer-Wechsel zum BVB absolviert hat. Der Portugiese brauchte nach seinen Einwechslungen nie lange, um ins Spiel zu finden, überzeugte prompt durch ein großes Laufpensum und zielführende Offensivaktionen. Im Kopenhagen nun empfahl er sich endgültig für mehr, zumal die muskulären Probleme, die ihn bei seiner Ankunft in Dortmund noch bremsten, inzwischen vollständig überstanden sind.

"Fabio hat es in jedem Spiel sehr gut gemacht, in dem er reingekommen ist", lobte ihn in Kopenhagen Mitspieler Felix Nmecha, der selbst per Doppelpack erfolgreich war und dadurch zum "Man of the Match" avancierte. Fabio Silva selbst betonte: "Mein Tor ist wichtig für mein Selbstvertrauen." Dass er kein Stürmer ist, der sich allein darüber definiert, wie oft sein Name in der Statistik auftaucht, gab er allerdings auch zu erkennen: "Für mich ist das Wichtigste, was ich Tag für Tag im Verein mache: zu arbeiten, mich zu verbessern, schärfer zu werden. Ich möchte der Mannschaft helfen."

Fabio Silva kann alle Offensivpositionen spielen

Das geht über Tore, aber auch über wichtige Meter gegen den Ball, über die Initiierung von Angriffen und das Binden von Gegenspielern. Die Anlagen dafür bringt Fabio Silva ohne Frage mit. Sein Profil ist denn auch ziemlich ungewöhnlich für einen klassischen Neuner, der er qua Definition eigentlich ist. "Fabio kann jede Position in unserem Dreiersturm spielen, ist aber auch als Doppel-Neun einsetzbar", beschreibt Sportdirektor Sebastian Kehl die Bandbreite des 22,5-Millionen-Euro-Mannes.

In Kopenhagen spielte Fabio Silva erstmals mit Serhou Guirassy zusammen und agierte aus einer tieferen Position. Bei seinen anderen Kurzeinsätzen war er stets im vorderen Zentrum eingesetzt worden, hatte aber auch da schon seine Beweglichkeit unter Beweis gestellt.

Gut möglich, dass der Portugiese bereits bald die Chance erhält, sich von Anfang an zu beweisen - auch wenn Kovac in Kopenhagen seinen Wert als sofort aktiven Einwechselspieler betonte, der keine lange Anlaufzeit benötige. So könnte am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Heimspiel gegen den 1. FC Köln Guirassy für Fabio Silva auf die Bank rotieren - oder aber der Neuzugang ergänzend an der Seite des Guineers auf dem Feld stehen.

Wann führt Fabio Silva sein Markenzeichen vor heimischem Publikum vor?

Aus Sicht seines Trainers hätte er sich einen Startplatz jedenfalls durchaus verdient: "Fabio ist ganz fleißig im Training, ganz akkurat in seinen Ausführungen", sagte Kovac in Kopenhagen und betonte, mit der Entwicklung seines Neuzugangs "sehr zufrieden" zu sein. "Ich hoffe, dass er früher oder später mehr Minuten bekommt." Vielleicht bereits gegen Köln - was wiederum die Chance erhöhen würde, dass Fabio Silva bald auch vor heimischem Publikum sein Markenzeichen vorführen darf.

Matthias Dersch

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