Mittwoch: ICANN wieder offen für neue gTLD, Lidar-Hersteller Luminar vor dem Aus

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Nach rund 14 Jahren vergibt die ICANN erneut gTLD für spezielle Domain-Endungen wie .bielefeld oder .pc. Das wird aber nicht billig für die Antragsteller, denn die Gebühren pro Antrag auf eine solche Top-Level-Domain liegt im fünf- bis sechsstelligen US-Dollar-Bereich. Neue gTLD-Anträge nimmt die ICANN ab 30. April 2026 entgegen. Derweil ist der Lidar-Hersteller Luminar überschuldet. Volvo kauft nichts mehr und auch die geplanten Verträge mit Polestar sowie mit Mercedes wurden ohne Gewinnerträge beendet. Jetzt braucht Luminar zwei Käufer für sich selbst, denn die Firma hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Ford hat hingegen das Ende seines rein elektrisch betriebenen Pick-ups F150 Lightning verkündet. Auch die geplanten elektrischen Lieferwagen werden nicht kommen, denn die Nachfrage der Kunden und die politische Unterstützung fehlen. Dafür bringt Ford serielle Hybride. Dabei deckt ein Akku den Großteil der üblichen Fahrten ab, nur bei längeren Fahren springt der Verbrenner ein – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die ICANN hat die nächste Runde für Anträge auf neue generische Top-Level-Domains (gTLD) angekündigt. Die Vergabestelle für einmalige Namen und Adressen im Internet wird ab Ende April entsprechende Vorschläge für Domain-Endungen wie .bochum oder .cpu annehmen, die bislang nicht registriert wurden. Finanzkräftige Antragsteller werden allerdings bevorzugt, denn die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) erhebt Gebühren von bis zu 227.000 US-Dollar für jeden akzeptierten gTLD-Antrag. Allerdings können die Gebühren für manche Antragsteller wie gemeinnützige Organisationen oder indigen Gruppen deutlich reduziert werden, sodass diese auf einen mittleren fünfstelligen Betrag fallen: ICANN nimmt 2026 wieder Anträge für neue generische Top-Level-Domains entgegen.

Volvo verzichtet in zukünftigen Fahrzeugen auf das Sicherheitsinstrument Lidar. Für Volvos Lidar-Lieferanten Luminar Technologies ist das der letzte Sargnagel. Das US-Unternehmen hat Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Die zu bedienenden Anleihen summieren sich aktuell auf 488 Millionen US-Dollar, hinzu kommen mindestens 72 Millionen Dollar Lieferantenforderungen. Lidars sind Systeme, die mit Laser punktweise Entfernungen messen. Sie werden unter anderem in Sicherheitssystemen von Kraftfahrzeugen verbaut. Aussicht auf profitable Geschäfte fehlt, nachdem die bisherigen Partnerschaften mit Volvo und der Volvo-Tochter Polestar sowie mit Mercedes ohne Ertrag beendet wurden: Lidar-Hersteller Luminar verliert Volvo als Kunden, schlittert in die Insolvenz.

Am Ende sind auch die aktuellen Elektroautos von Ford, denn der US-Hersteller passt seine Strategie an das politische Umfeld und die Nachfrage im Markt an. Der Autokonzern steigt aus dem Geschäft mit großen Kraftfahrzeugen mit reinem Elektroantrieb aus. Die Verluste konnte Ford auf Dauer nicht stemmen. Profit verspricht sich das Management von einem Pick-up mit seriellem Hybridantrieb und von einer ganz neuen Sparte: große Stromspeicher für Stromnetze und Rechenzentren. Der letzte, rein elektrische Pick-up F150 Lightning ist bereits vom Band gerollt. Er war nicht profitabel, obwohl er der meistverkaufte Elektro-Pickup Nordamerikas war. Gleichzeitig wurden zwei geplante elektrische Lieferwagen abgesagt: Ford stoppt Elektrofahrzeuge, was Milliarden kostet.

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Nach dem Abschied von großen Elektrofahrzeugen muss ein neuer Zweck für Fords Akkufabriken her. Daher plant der Autokonzern, ein neues Geschäftsfeld zu erschließen: große Akkumulatoren für Rechenzentren und Stromnetze. Für die kommenden zwei Jahre sieht Ford vor, grob geschätzt zwei Milliarden US-Dollar in die neue Konzernsparte zu investieren. Eine bestehende Fabrik in Kentucky soll Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) in prismatischem Format liefern, diese auch in Speichermodule verpacken und sogar in fertige 20-Fuß-Schiffscontainer fassen. Die Stromspeichersysteme sollen mehr als fünf Megawattstunden liefern können. Bis Ende 2027 möchte Ford große Akkus mit einer Gesamtkapazität von mindestens 20 Gigawattstunden verkaufen: Ford gründet Sparte für große Akkus.

RAM-Preisschock: Manche Speicherriegel kosten plötzlich das Dreifache dessen, was man noch im August dafür zahlen musste. Wer aktuell einen PC kaufen, bauen oder aufrüsten möchte, reibt sich die Augen. Hintergrund der Preisexplosion ist ein knappes Angebot an DRAM-Chips. Denn davon verschlingen KI-Rechenbeschleuniger und Server wachsende Mengen, weil weltweit mit Hochdruck immer mehr KI-Rechenzentren gebaut werden. Allerdings boomt KI nicht erst seit gestern, und die wenigen verbliebenen DRAM-Hersteller investieren jährlich Milliardensummen in neue Fertigungswerke. Wieso RAM trotzdem so teuer ist und wie es weitergeht, besprechen wir im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Wieso ist RAM plötzlich so teuer?

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(fds)

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