Minderheit im Iran: Als Bahai gerät man ins Kreuzfeuer

vor 17 Stunden 2

Im Krieg zwischen Israel und dem Iran werden Minderheiten wie die der Bahai von beiden Seiten bedroht. Zeit, an die Solidarität der iranischen Protestbewegung zu erinnern.

 Shila Behjat, 43, lebt als Journalistin und Moderatorin mit deutsch-iranischen Wurzeln in Berlin.
Shila Behjat, 43, lebt als Journalistin und Moderatorin mit deutsch-iranischen Wurzeln in Berlin. © Neda Rajabi

Israelische Bomben auf Schiras, die Geburtsstadt meines Vaters. Iranische Raketen über Haifa, für uns ein heiliger Ort. Ich schreibe an eine Freundin: Wo können wir jetzt noch bleiben? Das Recht zu bleiben, das Recht zu sein. Für Minderheiten wie die der Bahai wird der Krieg zwischen dem Iran und Israel zu ebendieser Frage.

Weil das Bahaitum im damaligen Persien als Nachfolgereligion zum Islam entstand, das religiöse Zentrum jedoch im heutigen Israel liegt, gelten die Bahai als Häretiker und Spione Israels. Die Geschichte der größten nicht anerkannten religiösen Minderheit im Iran steht im Zeichen von Diskriminierung und Hinrichtungen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch stuft die Verfolgung der Bahai inzwischen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein. Sie begann nicht erst mit der Islamischen Republik, doch hier wird sie systematisch betrieben, als Teil der Staatsdoktrin. Vor zwei Wochen wurde die Bahai Roya Sabet zu 25 Jahren Haft verurteilt – wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit und der Zusammenarbeit mit Israel.

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