Milliarden-Deal: AMD verkauft das Server-Geschäft von ZT Systems an Sanmina

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Der kalifornische Chipkonzern AMD wird den in den Vereinigten Staaten ansässigen Geschäftsbereich Rechenzentrumsinfrastruktur des erst kürzlich übernommenen US-amerikanischen Serverherstellers ZT Systems an den US-Auftragsfertiger Sanmina verkaufen. Das gab AMD am Montag bekannt. Im Rahmen der Transaktion wird Sanmina ein bevorzugter Fertigungspartner für die Einführung neuer Produkte (NPI) für AMDs Cloud-Rack- und Cluster-Scale-KI-Lösungen, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

Sanmina wird demnach das ZT Systems-Servergeschäft von AMD für drei Milliarden US-Dollar in bar und in Aktien erwerben, einschließlich einer bedingten Zahlung von bis zu 450 Millionen US-Dollar, die von der finanziellen Performance des Unternehmens in den nächsten drei Jahren abhängt. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende dieses Jahres erwartet, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung.

"Durch die Kombination der umfassenden Erfahrung unseres KI-Systemdesignteams mit unserer neuen bevorzugten NPI-Partnerschaft mit Sanmina erwarten wir, unsere in den USA ansässigen Fertigungskapazitäten für KI-Systeme im Rack- und Cluster-Maßstab zu stärken und die Qualität und die Markteinführungszeit für unsere Cloud-Kunden zu beschleunigen", sagte Forrest Norrod, Executive Vice President und General Manager der Geschäftseinheit für Rechenzentrumslösungen bei AMD, in der Ankündigung des Unternehmens. Und weiter: "Der Fertigungsbereich von ZT Systems und sein Expertenteam bleiben ein sehr wichtiger und strategischer Partner für AMD."

Der Deal unterstreiche die Bemühungen von AMD, mehr seiner Chips auf US-amerikanischem Boden zu produzieren, nicht zuletzt vor dem Hintergrund zunehmender globaler Handelskonflikte und der Bemühungen von US-Präsident Donald Trump, die US-amerikanische Halbleiterproduktion auszubauen, urteilt die Nachrichtenagentur Reuters. Bereits Mitte April hatte AMD angekündigt, dass seine wichtigsten Zentralprozessor-Chips bald in dem neuen Halbleiterwerk von TSMC im US-Bundesstaat Arizona 4811957 hergestellt werden.

Die Übernahme von ZT Systems für 4,9 Milliarden US-Dollar hatte AMD im vergangenen Sommer bekannt gegeben. Bereits damals hieß es, dass man für das "Data Center Infrastructure Manufacturing Business" einen Drittkäufer finden will. Abgeschlossen wurde die Übernahme von ZT Systems Ende März. Im vergangenen Jahr übernahm AMD zudem die finnische Firma Silo AI für 665 Millionen US-Dollar, die unter anderem eigene Large-Language-Modelle (LLMs) trainiert. AMD bezeichnete die Übernahme als "wesentlichen Schritt" für seine KI-Strategie. Silo AI soll etwa bei AMDs Software-Support helfen – hier hinkt man dem Weltmarktführer Nvidia deutlich hinterher.

Im Rahmen der am Montag getroffenen Vereinbarung wird AMD die Kontrolle über das Designgeschäft für KI-Lösungen im Rack-Scale von ZT Systems behalten. "Die Design-Einheit von ZT könnte ein wichtiger Bestandteil des Portfolios von AMD sein, das auf dem boomenden Markt für KI-Prozessoren mit Nvidia konkurrieren muss", schreibt Reuters.

(akn)

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