Migration in den USA: Dodgers spenden eine Million für von Abschiebung betroffene Familien

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Die beliebte Baseballmannschaft will von Razzien betroffenen Familien helfen. Die Stadt Los Angeles und lokale Gruppen sollen den Dodgers bei der Verteilung helfen.

21. Juni 2025, 8:49 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, SID,

 Die Los Angeles Dodgers haben eine Million Dollar zur Unterstützung von Migrantenfamilien zugesagt, die von Abschiebungen bedroht werden.
Die Los Angeles Dodgers haben eine Million Dollar zur Unterstützung von Migrantenfamilien zugesagt, die von Abschiebungen bedroht werden. © Elsa/​Getty Images

Die Los Angeles Dodgers haben eine Million Dollar zur Unterstützung von Familien zugesagt, die von den jüngsten ICE-Razzien in der Stadt betroffen sind. Das teilte die Baseballmannschaft mit. Das Geld soll direkt an besonders bedürftige Haushalte gehen. Die Dodgers wollen dafür mit der Stadtverwaltung sowie mit lokalen Organisationen zusammenarbeiten. 

Die Ankündigung erfolgte zwei Wochen nach Beginn der großangelegten Razzien durch die US-Einwanderungsbehörde ICE. Zahlreiche Fans hatten die Dodgers in den sozialen Medien aufgefordert, sich öffentlich gegen die Abschiebungen zu positionieren. Zwar sprach sich der Club nicht explizit gegen das Vorgehen der Bundesbehörden aus, kündigte aber eine enge Zusammenarbeit mit Gemeinde- und Gewerkschaftsorganisationen an, um Menschen in "dringender Not" zu helfen.

Unterstützung für Migranten

"Was in Los Angeles passiert, betrifft Tausende von Menschen, und wir haben die Forderungen gehört, eine führende Rolle zu übernehmen", sagte Dodgers-Präsident Stan Kasten. "Indem wir Ressourcen bereitstellen und handeln, wollen wir die Gemeinden in Greater Los Angeles weiterhin unterstützen."

Am Vortag hatte das Team bekannt gegeben, dass es ICE-Beamten den Zutritt zum Dodger Stadium verweigert habe. Die Behörden hatten laut Dodgers um Erlaubnis gebeten, die Parkplätze zu betreten – die Organisation habe dies jedoch abgelehnt. Das Spiel der Mannschaft habe wie geplant stattgefunden.

Ein Sprecher des US-Heimatschutzministeriums, zu dem ICE gehört, stellte die Lage anders dar und schrieb auf X, CBP-Fahrzeuge hätten lediglich kurz auf dem Gelände geparkt. Demnach habe der Besuch nichts mit den Dodgers zu tun gehabt.

LA-Bürgermeisterin Karen Bass bedankte sich bei den Dodgers für die Unterstützung. Die jüngsten Razzien hätten "Schockwellen der Angst" durch die Stadt gesendet und auch die Wirtschaft getroffen. "Wir werden in dieser Zeit zusammenhalten und einander nicht im Stich lassen. Das macht diese Stadt so besonders", sagte sie.

Politischer Druck wächst

Die Razzien hatten in Los Angeles zu Protesten geführt, bei denen es vereinzelt auch zu Gewalt kam. Präsident Donald Trump entsandte daraufhin Einheiten der Nationalgarde und des Marineinfanteriekorps, um Bundesgebäude zu sichern – gegen den Willen lokaler Behörden.

Die Dodgers, die zuletzt 2024 die World Series gewonnen hatten, sind eine kulturelle Institution in Los Angeles. Ein großer Teil ihrer Fangemeinde hat lateinamerikanische Wurzeln – spätestens seit dem Hype um den mexikanischen Pitcher Fernando Valenzuela in den 1980er-Jahren.

Andere Sportvereine der Stadt wie LAFC und Angel City FC hatten sich zwar verbal mit der migrantischen Community solidarisiert, aber keine konkreten Maßnahmen angekündigt. Die Dodgers hoffen nun, dass ihr Schritt andere Organisationen dazu bewegt, ebenfalls Ressourcen bereitzustellen, um von wirtschaftlicher Not betroffenen Familien zu helfen.

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