Microsoft hat zur Entwicklerkonferenz Build 2025 angekündigt, dass das Windows Subsystem for Linux (WSL) ab sofort Open Source ist. Der Code steht im GitHub-Repository bereit. In einem Beitrag im Windows Developer Blog erläutert Microsoft die einzelnen Komponenten des WSL und sagt auch dazu, welche Bestandteile weiterhin unter Verschluss bleiben – nämlich der Kerneltreiber für WSL 1 (lxcore.sys) und der Dateisystem-Schnittstellentreiber (p9rdr.sys und p9np.dll)
Microsoft hatte das Windows Subsystem für Linux zuerst Ende März 2016 auf der Build vorgestellt. Die erste Frage im Bugtracker des WSL-GitHub-Repository lautete direkt: Wird das Open Source? Gute neun Jahre später kann die nun mit Ja beantwortet und das Thema geschlossen werden. Passend dazu wurden aber direkt Nachfolgeeinträge für den Kerneltreiber und den Dateisystemtreiber eingestellt.
Neun Jahre Linux auf Windows
Kurz nach der Ankündigung wurde WSL im Betatestprogramm Windows Insider für erste Tests angeboten. Mit der Veröffentlichung von Windows 10 Version 1607, damals auch "Anniversary Update" genannt, gabs Ende Juli dann die erste – offiziell immer noch als "Beta" bezeichnete – Version im regulären Release. Einige Jahre lang war das Subsystem dann Bestandteil von Windows selbst, bis Microsoft sich entschied, die Entwicklung stärker von Windows zu entkoppeln und WSL auch als Paket im Store anzubieten, um es schneller und unabhängiger updaten zu können.
Seit der ersten Vorstellung hat Microsoft das WSL umfangreich weiterentwickelt und ausgebaut. 2019 erschien WSL2, das anders als die erste Ausgabe einen vollständigen Linux-Kernel virtualisiert. Seit Windows 11 kann es auch Linux-Programme mit GUI direkt auf dem Windows-Desktop darstellen. Im aktuellen Windows-11-Release 24H2 ist WSL in Windows nicht mehr integriert – es existiert zwar weiterhin eine wsl.exe, die allerdings nur noch dazu dient, den Download der aktuellen Version anzustoßen.
(jss)