In 3D und ohne Sprachbarriere: Video-Calls wie ein persönliches Gespräch

Die Live-Übersetzung ist auf Android-Smartphones und den Pixel-Buds-Köpfhörern schon länger ein beliebtes Feature, um im Urlaub oder auf Dienstreisen Sprachbarieren zu überwinden. Nun zieht die Dolmetscher-Funktion verbessert in Google Meet ein. Ab sofort ist lassen sich damit in den USA Video-Anrufe in Echtzeit von Englisch ins Spanische übersetzen und umgekehrt. Anders als bei der bisherigen Live-Übersetzung soll dabei die Tonalität der Sprache und die Betonung der Worte nicht verloren gehen, sondern von der KI nachempfunden werden. Im Laufe des Jahres soll die Funktion auch in anderen Ländern und für andere Sprachen freigeschaltet werden.

Den Übersetzer will Google auch im professionellen Umfeld anbieten und geht dort für stationäre Videokonferenzen noch einen Schritt weiter: Seit Corona hat sich Homeoffice und hybrides Arbeiten etabliert und damit haben Videokonferenzen zugenommen. Viele empfinden solche Meetings jedoch unpersönlich und ermüdend. Google Beam soll eine Atmosphäre schaffen, als würde man gemeinsam in einem Raum sitzen.

Hervorgegangen aus dem Project Starline, das Google auf der Google I/O 2021 vorgestellt hatte, nutzt Beam dafür spezielle Hardware. Zum Einsatz kommen 3D-Screens, die im Displayrahmen mit mehreren Kameras ausgestattet sind, die die Gesprächspartner räumlich und aus verschiedenen Winkeln filmen. Offenbar nutzt Google autostereoskopische Displays, denn die Teilnehmer sollen sich auf den Bildschirmen räumlich sehen, ohne dass man dafür 3D-Brillen aufsetzen muss. Google verspricht, dass Beam mit geringer Latenz arbeitet, sodass sich die Konversationen natürlich anfühlen und man wie in einer echten Unterhaltung Augenkontakt halten und Körpersprache wahrnehmen kann.

Für die Hardware hat Google HP ins Boot geholt und will im kommenden Jahr erste Beam-Geräte auf den Markt bringen. In welchen Ländern und zu welchem Preis nannte das Unternehmen bislang nicht.

(spo)