Meta Quest: Rundum erneuerte Streaming-App deutet auf größere Pläne hin

vor 18 Stunden 2

Die schlicht "TV" genannte App ist seit vielen Jahren die Anlaufstelle für passiv konsumierte Medien auf Meta Quest: Neben immersiven Videos in monoskopischen und stereoskopischen 180- und 360-Grad gab es dort auch gerenderte Inhalte von Metas VR-Animationsplattform "Theater Elsewhere" sowie vereinzelt 2D- und 3D-Filme im klassischen Rechteckformat zu sehen. Nach Jahren der Stagnation hat Meta die VR-App nun von Grund auf erneuert.

Die neue Version hat eine übersichtlichere Nutzeroberfläche und rückt Filme und Serien von Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime und Youtube stärker in den Vordergrund. Dabei fungiert die App als Hub: Wählt man ein Medienangebot aus, öffnet sich die jeweilige Streaming-App, anstatt Inhalte direkt zu integrieren.

Neben flachen gibt es weiterhin auch immersive Inhalte zu sehen. Die Bibliothek umfasst jetzt größtenteils Produktionen von Meta und Meta-Partnern, während Content-Creator das Nachsehen haben: Meta benachrichtigte sie vor einigen Monaten, dass ihre Inhalte im September von der Plattform gelöscht würden, und empfahl, die immersiven Videos auf Youtube zu migrieren. Die gerenderten Inhalte von "Theater Elsewhere", die größtenteils von individuellen Künstlern erstellt werden, sind davon nicht betroffen und weiterhin in der App verfügbar.

Mit der von Grund auf überholten App, die auf ein klassisches Medienangebot ausgerichtet ist, reagiert Meta auf eine laut eigenen Angaben rasch wachsende Nutzergruppe von Mainstream-Konsumenten, die Quest als Erweiterung ihres Fernsehers sehen und das Gerät überwiegend für Medienkonsum und Unterhaltung nutzen. Meta erwartet, dass dieses Publikum bis Anfang 2027 zu einem wichtigen Akteur im eigenen VR-Ökosystem wird.

Nach Berichten des Wall Street Journal, The Information und anderer Fachmedien arbeitet Meta an einer besonders leichten und kompakten VR-Brille, die für den Medienkonsum ausgelegt ist und diesen Trend aufgreifen soll. Für exklusive Inhalte sei Meta unter anderem an Disney, das Filmstudio A24 sowie kleinere Produktionsfirmen herangetreten, berichtete das Wall Street Journal. Auch die mehrjährige Partnerschaft mit James Camerons Lightstorm Vision dürfte demselben Ziel dienen: attraktive Inhalte für das neue Gerät sowie ältere Quest-Headsets zu produzieren.

Womöglich wird es auf der Meta Connect am Donnerstag mehr über Metas Pläne in diese Richtung zu erfahren geben. Die VR-Brille wird nach bisherigen Berichten frühestens 2026 erwartet.

(tobe)

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