Die Verbraucherzentralen registrieren deutlich mehr Ärger über dubiose Angebote für Dienstleistungen im Internet. Ein Beispiel: Man möchte die Adresse beim Beitragsservice des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ändern. Der oberste Link bei Google wirkt als sei es die offizielle Anlaufstelle. Doch mitnichten, ohne, dass man zuvor darauf hingewiesen wird, landet nach Angabe der Daten eine E-Mail im Posteingang mit einer Rechnung. 39,99 Euro soll man zahlen, dafür dass die Adressänderung an die tatsächlich offizielle Webseite übergeben wird.
Auf der richtigen Webseite des Beitragsservice ist der Dienst, also die Änderung der eigenen Daten, kostenlos. Der Bundesverband klagt bereits wegen intransparenter Angaben dagegen. Es ist nur ein Beispiel von zahlreichen ähnlichen Betrugsversuchen.
Mehr Beschwerden bei Verbraucherzentralen
Im ersten Halbjahr 2025 wurden dazu mehr als 2.900 Beschwerden erfasst – fast dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Chefin des Bundesverbands, Ramona Pop, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Gerade wenn Angebote bei Suchmaschinen beworben werden, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten dürfen, dass es sich um seriöse Angebote handelt." Unseriöse oder gar betrügerische Angebote wie "Fake-Dienstleistungen" seien aber oft schwer zu erkennen.
"In den meisten Fällen beschweren sich Verbraucherinnen und Verbraucher über Dienstleister, die online etwa mit Angeboten für Nachsendeaufträge, Führungszeugnisse oder andere offizielle Dokumente werben", erläuterte Pop. Häufig bezahlten Nutzer für Leistungen, die es bei offiziellen Stellen günstiger oder kostenlos gegeben hätte. Teils erhalte man gar keine Leistung fürs Geld.
Online-Betrug kann teuer werden
"Für Betroffene sind Fake-Dienstleistungen im Netz nicht nur ein Ärgernis", sagte die Verbandschefin. "Online-Betrug ist ein echtes Risiko, das teuer werden kann – und bei den Menschen zu Unsicherheit und Vertrauensverlust führt." Plattformen, die mit Werbung auch für unseriöse Angebote Geld verdienen, müssten ihrer Verantwortung gerecht werden.
(emw)