Lange Monate über gab sich die rechtsextreme Le Pen versöhnlich – aber nun schlägt sie aggressive Töne an. Ihr Ziel: Neuwahlen zu erzwingen, um sich selbst zu begnadigen.
17. September 2025, 9:34 Uhr
Marine Le Pens neues Motto leuchtete in großen Lettern über der Bühne: "Die Veränderung kommt jetzt", stand da in einem Konzertsaal im französischen Bordeaux. Hier hielt die rechtsextreme Partei Rassemblement National kürzlich ihre jährliche Sommerveranstaltung ab. Und die Reden auf der Bühne klangen so aufgeladen wie lange nicht. "Wir sind bereit", rief Le Pen immer wieder, und der Saal klatschte frenetisch.
Ihre Redezeit nutzte die Frontfrau des RN dazu, Emmanuel Macron zu attackieren. Sein neuer Premierminister diene nur dazu, seinen Freundesclub zu schützen, rief Le Pen ins Mikro. Der Präsident habe keine Ahnung vom Volk, sei ausgelaugt, kraftlos und visionslos. "Nur Neuwahlen können jetzt helfen", schrie Le Pen schrill. Das Publikum jubelte, schwenkte französische Flaggen und skandierte: "Rücktritt, Rücktritt".