Endlose Übungen, Schmerzen, Rituale – die weltberühmte Performance-Künstlerin über Geisteszustände, in denen das Denken aufhört, und ihre Kindheit im Kommunismus
Aus der ZEIT Nr. 25/2025 Aktualisiert am 17. Juni 2025, 18:53 Uhr
In unserer Gesprächsreihe "Meine Schule des Lebens" erzählen prominente Menschen von ihrem Bildungsweg.
DIE ZEIT: Frau Abramović, was ist der früheste Schmerz Ihrer Kindheit, an den Sie sich erinnern?
Marina Abramović: Der Schmerz war ständig da, denn ich habe immer etwas falsch gemacht. Tür zu, Finger eingeklemmt; vom Stuhl gefallen; Fahrradfahren geübt und nicht geschafft – das tat weh. Wobei ich mich kaum an die körperlichen Schmerzen erinnere, aber an die seelischen – die gingen tief. Sie kamen von meinen Eltern.
ZEIT: Was hat Sie so verletzt?