Mannheim: Das beste Zimmer hat kein Dach

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Im Mannheimer Franklin Village wohnt man bereits in der Zukunft. Wenn nur die Nachbarn nicht wären.

Aus der ZEIT Nr. 44/2025 Aktualisiert am 22. Oktober 2025, 16:39 Uhr

 Das Franklin Village, erschlossen durch Außentreppen und Stege und mit viel Raum fürs Miteinander.
Und jeder sitzt vor seiner Haustür: Das Franklin Village, erschlossen durch Außentreppen und Stege und mit viel Raum fürs Miteinander. © Jan Bitter

Zum Beispiel die Fensterbank. Noch immer, kaum zu glauben, wird ihr gesamtgesellschaftlicher Mehrwert schlimm unterschätzt. Oft wird sie einfach weggespart, weil manche Architekten glauben, mit bodentiefen Fenstern lebe es sich urbaner und offener. Sie sollten dringend nach Mannheim fahren. Wie überhaupt alle dringend nach Mannheim fahren sollten, um sich anzuschauen, was eine gute Fensterbank vermag. Und natürlich um zu erkunden, wie die Zukunft des Wohnens aussehen könnte, sollte, müsste.

Diese Zukunft zeigt sich nicht in wuchtigen Gesten; ihre Radikalität liegt im Detail und ebenso in der Klugheit, mit der die Architektur ihren Bewohnern entgegenkommt, sie anspricht und nebenher einlädt, auf ihren Fensterbänken Platz zu nehmen. So ist es in Mannheim, im neuen, reichlich abgelegenen Franklin Village, über das wohl niemand spräche, wäre es nicht gerade mit dem Staatspreis für Architektur ausgezeichnet worden: als Deutschlands bestes Neubauprojekt.

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