Die Sommerpause von Mainz 05 dauert gut sechs Wochen. Bis der Kader für die Europapokalteilnahme erweitert wird, vergeht noch weitere Zeit. Zunächst soll nur die Personalie Moritz Jenz bearbeitet werden. Bei Jonathan Burkardt und Nadiem Amiri warten die 05er ab, ob Angebote eingehen oder ein Wechselwunsch geäußert wird. Beides sei nicht der Fall.

Mainzer Tafelsilber: Jonathan Burkardt und Nadiem Amiri. picture alliance/dpa
Um zwei Profis könnte der Kader, dessen Idealmaß nach FSV-Ansicht 23 Feldspieler umfasst, verbreitert werden, falls man sich bis Weihnachten in der Conference League hält. Dazu muss sich Mainz in den Play-offs am 21. und 28. August durchsetzen. Nach Möglichkeit wollen die Mainzer erst nach der Qualifikation für die Liga-Phase kurz vor dem Ende der Transferperiode auf dem Spielermarkt tätig werden.
Was die Zukunft von Moritz Jenz betrifft, werden sie jedoch nicht so lange warten. "Moritz ist eine von mehreren Optionen für die Position und hat es gut gemacht", urteilt Sportdirektor Niko Bungert. Der Innenverteidiger ist vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Die im vergangenen August ausgehandelte Kaufoption hätte sich Mainz nur bei einer Qualifikation für die Champions League leisten können.
"Es wird zeitnah ein Gespräch mit dem Spieler geben, ob er sich vorstellen kann zu bleiben, welche Optionen er noch hat sowie ein Gespräch mit Wolfsburg, ob eine weitere Zusammenarbeit zu einem reduzierten Kaufpreis oder per Leihe möglich wäre", kündigt Bungert an.
Jenz ist der einzige 05-Spieler, der nicht über das Saisonende hinaus gebunden ist. "Wir haben eine überragende Mannschaft", findet Trainer Bo Henriksen, zumindest aktuell sieht er keinen Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt tätig zu werden. "Wenn wir allerdings einen der Key-Player verkaufen, dann müssen wir einen neuen holen", blickt er auf den Transfersommer.
"Wir müssen keinen Spieler aus wirtschaftlichen Gründen abgeben"
Ein Verkaufsveto will der Trainer nicht einlegen: "Das ist doch das Business." Der Verkauf von Spielern gehört seit jeher zum Geschäftsmodell von Mainz 05. "Um es klar zu sagen: Wir müssen keinen Spieler aus wirtschaftlichen Gründen abgeben. Aber niemand ist unverkäuflich. Das Schönste wäre, wenn wir mit dieser Truppe im Europapokal antreten könnten", erläutert Sportvorstand Christian Heidel.
Im Visier größerer Vereine stehen vor allem die beiden deutschen Nationalspieler Jonathan Burkardt und Nadiem Amiri. Da ihre Verträge in diesem Sommer keine Ausstiegsklauseln enthalten, wäre die Ablöse frei verhandelbar. Bisher ist bei Mainz 05 noch kein Interessent vorstellig geworden.
Trainingsauftakt am 2. Juli
Nach sechs Wochen Urlaub, in denen die Spieler individuelle Trainingspläne abarbeiten, steht am 2. Juli (17 Uhr) das erste Mannschaftstraining auf dem Programm. Am 5. Juli (14 Uhr) gastiert Mainz 05 bei der SpVgg. Ingelheim und am 11. Juli (18 Uhr) beim FC Bayern Alzenau. Für den 16. Juli (19 Uhr) ist ein Testspiel beim 1. FC Saarbrücken im Ludwigsparkstadion vereinbart. Während des Trainingslagers vom 23. bis 30. Juli im österreichischen Hopfgarten-Markt sind zwei weitere Testspiele vorgesehen, die Gegner stehen noch nicht fest. Die Generalprobe für die neue Saison erfolgt dann am 9. August in der Mewa-Arena, der Testspielgegner ist ebenfalls noch unbekannt.
Michael Ebert