Nach kicker-Informationen hat Mainz 05 noch keinen Einspruch gegen den Platzverweis von Paul Nebel eingelegt. Die juristischen Hürden, damit diesem stattgegeben werden kann, sind hoch. Trainer Bo Henriksen Hoffnung auf Milde dürfte sich kaum erfüllen.

Schiedsrichter Sven Jablonski, zeigt Paul Nebel (1. FSV Mainz 05, 08) die gelb rote Karte IMAGO/Eibner
Ein leichter Schubser von Paul Nebel gegen Dennis Geiger in der Nachspielzeit der 0:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim hat schwerwiegende Folgen. Schiedsrichter Sven Jablonski zückte die Gelb-Rote Karte, womit Nebel für das nächste Spiel von Mainz 05 am Samstag gegen den VfL Wolfsburg zunächst gesperrt ist.
Es sei denn, ein Einspruch vor dem DFB-Sportgericht hat Erfolg. Bis Montag, 10 Uhr, hat der Verein dafür Zeit. Danach würde der Schiedsrichter zu einer Stellungnahme aufgefordert. Doch nur wenn bei seinem Handeln auf dem Platz ein offensichtlicher Irrtum ersichtlich war, wird die zweite Gelbe Karte annulliert. Die Tatsachenentscheidung des Unparteiischen genießt oberste Priorität, auch für den Fall, dass sie unangemessen war.
Diese Entscheidung war ein klarer Fehler.
Und selten waren sich Beteiligte und Beobachter so einig, dass Jablonski mit seiner Gelb-Roten Karte weit über das Ziel hinausgeschossen ist. "Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl hätte gutgetan", betonte Sportdirektor Niko Bungert. "Ansonsten war der Schiedsrichter heute fantastisch, aber diese Entscheidung war ein klarer Fehler", ergänzte Trainer Bo Henriksen.
Nachdem Nadiem Amiri am vergangenen Wochenende im Mainzer Fanblock eine Gelbsperre abgesessen hat, wird Nebel am kommenden Spieltag vermutlich fehlen.
Fragezeichen bei Burkardt
Hinzu kommt die Ungewissheit, ob und in welcher Verfassung Topstürmer Jonathan Burkardt zur Verfügung steht. "Ich bin kein Doktor", antwortete Henriksen auf die Frage nach einem möglichen Comeback. "Ich bin relativ optimistisch, aber Genaueres können wir erst im Laufe der Woche sagen", meint Sportdirektor Niko Bungert.
Bereits während der Länderspielphase hatte Burkardt über einen leichten grippalen Infekt geklagt, ähnliche Symptome zeigten sich in der vergangenen Woche in Mainz, weshalb er zwei Mannschaftstrainingseinheiten komplett verpasste und am Donnerstag nur zeitweise teilnahm.
Michael Ebert