MacBook: Private API misst Klappwinkel des Displays – und macht Musik

vor 19 Stunden 2

Nicht alle Sensoren, die im Mac stecken, sind offensichtlich: So haben aktuelle MacBooks einen sogenannten Lid Angle Sensor, der den Winkel, in dem der Display-Deckel gerade steht, feststellen kann. Verwendet wird dies etwa für den Schlafmodus, für Entwickler ist die dafür verfügbare API allerdings nicht zugänglich. Der Entwickler Sam Gold hat dies nun mit einem Open-Source-Projekt geändert: Auf GitHub stellt er dafür den Code bereit, der ein Auslesen ermöglicht.

Die Anwendungen sind bislang vor allem ein Gimmick: So zeigt Gold auf Bluesky, wie er so eine quietschende Tür emulieren und ein virtuelles Theremin (siehe Wikipedia) bauen kann. Auch den Code für den "Theremin Mode" hat Gold publiziert. Nutzer sollten sich allerdings bewusst sein, dass man bei zu heftiger "Spielweise" das Flexkabelbündel, das den Bildschirm mit der Hauptplatine verbindet, anknacksen oder gar brechen kann. "Macht das nicht zu oft oder Du hast ein gebrochenes Flexkabel", schreibt ein Bluesky-User. "Das Risiko ist es wert", antwortet Gold humorvoll.

Neu sind solche Basteleien mit Hardwaresensoren auf Macs übrigens keineswegs. Dereinst gab es Apps, die den integrierten Beschleunigungssensor (Sudden Motion Sensor, SMS), der eigentlich dem Festplattenschutz diente, auslasen – und daraus ein Lightsaber-"Spiel" machten. Auch hier galt, dass man es nicht übertreiben sollte. Er habe das für ungefähr 10 Sekunden ausprobiert, bevor ihm klar wurde, dass er da einen 1500 US-Dollar teuren Laptop herumschwang, kommentierte dazu ein weiterer User.

Die Lid-Angle-Sensor-API funktioniert aktuell mit Apple-Silicon-MacBooks. Ausprobiert wurde es mit einem M4-Modell, es sollte aber auch mit M2 und M3 funktionieren. Gold zufolge gibt es aber bei M1-Geräten Schwierigkeiten – warum, ist noch unklar.

Apple hatte den aktuellen Sensor im MacBook Pro mit 16 Zoll aus dem Jahr 2019 eingeführt. Auch MacBook-Air-Maschinen mit Apple Silicon (ab M2) funktionieren mit der Software. Zum Thema übrigens interessant: Wenn man den Sensor als Ersatzteil (etwa aus einem Altgerät) einbaut, muss dieser kalibriert werden. Das war für freie Reparaturbetriebe lange ein echtes Problem.

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(bsc)

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