Mit der Integration eines elektronischen Suchers (EVF) in ihrem traditionsreichen M-System reagiert Leica auf den langjährigen Wunsch vieler Fotografen und erweitert die Anwendungsmöglichkeiten des M-Systems. Die intuitive Bedienung, die durch den EVF ermöglicht wird, soll zudem neuen Anwendern den Einstieg in die M-Fotografie erleichtern.
Beim hochauflösenden Sucher bedient sich der Hersteller im eigenen Regal und nutzt den EVF der Leica Q3. Dieser bietet mit 5,76 Millionen Bildpunkten, einer 0,76-fachen Vergrößerung und einer hundertprozentigen Bildfeldabdeckung eine detailreiche und umfassende Darstellung des Motivs. Ein Augensensor schaltet dabei zwischen dem Sucher und dem rückseitigen Monitor um. Die Dioptrienkorrektur lässt sich über ein Einstellrad von -4 bis +2 dpt anpassen.
Ein Vorteil des EVF ist die präzise Vorschau auf die finale Bildwirkung: Belichtung, Weißabgleich und Schärfentiefe sind bereits vor der Aufnahme beurteilbar. Dies erweist sich insbesondere bei der Komposition mit Ultraweitwinkel-, Tele- und Makroobjektiven als wertvoll, deren Einsatz am Messsuchersystem traditionell mit Einschränkungen verbunden war, so liegt die Naheinstellgrenze beim Messsucher technisch bedingt bei lediglich 70 Zentimetern. Fotografisch relevante Daten wie Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert können ebenfalls im Sucher eingeblendet werden.
Zur präzisen Scharfstellung stehen Hilfsmittel wie Fokus-Peaking, das die Schärfeebene farblich hervorhebt, und eine zweistufige Fokus-Lupe zur Verfügung. Der Hebel an der Kameravorderseite, der bei Messsucherkameras der Bildfeldvorwahl dient, erhält eine neue Funktion: Er kann wahlweise mit einer der Fokussierhilfen oder dem digitalen Zoom (1,3x und 1,8x) belegt werden.
Technische Basis der M11-Plattform
Die Leica M EV1 ist klein, leicht und minimalistisch. Das ISO-Wahlrad der M11 musste aus Platzgründen weichen.
(Bild: Leica)
Herzstück der M EV1 ist die technische Plattform der Leica M11 (hier im Test). Ein BSI-CMOS-Vollformatsensor mit einer Auflösung von 60,3 Megapixeln sorgt für eine hohe Bildqualität. Dank der Triple Resolution Technology können Aufnahmen wahlweise mit 60, 36 oder 18 Megapixeln als DNG- oder JPEG-Datei gespeichert werden, wobei stets die gesamte Sensorfläche genutzt wird.
Für die Datenverarbeitung ist ein Prozessor der Maestro-III-Serie zuständig. Die Kamera verfügt über einen internen Speicher von 64 Gigabyte, der durch einen Steckplatz für SD-Karten (bis zu 2 TB) ergänzt wird. Der 3 GB große Pufferspeicher erlaubt Serien von bis zu 15 Aufnahmen im DNG-Format oder über 100 Aufnahmen im JPEG-Format.
Ein wichtiges Feature in Zeiten von KI-generierten Bildern ist die Unterstützung der "Content Credentials"-Technologie. Diese versieht Bilddateien mit einer digitalen Signatur, um deren Herkunft und eventuelle Bearbeitungsschritte manipulationssicher zu dokumentieren. Für eine drahtlose Konnektivität sorgen WLAN (2,4/5 GHz) und Bluetooth 5.0, die eine nahtlose Verbindung zur Leica Fotos App ermöglichen.
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Design und weitere Spezifikationen
Im Design bleibt die M EV1 der puristischen Formensprache der M-Serie treu. Das Gehäuse aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung ist mit einer Kunstleder-Belederung im Rautenmuster versehen. Mit Abmessungen von 147,2 x 80,3 x 38,45 mm und einem Gewicht von 484 Gramm (inklusive Akku) ist die Kamera kompakt und vergleichsweise leicht.
Der Verschluss kombiniert einen mechanischen Schlitzverschluss (60 min bis 1/4000 s) mit einer elektronischen Funktion, die Belichtungszeiten bis zu 1/16.000 s ermöglicht. Die Blitzsynchronzeit beträgt 1/180 s, während Serienaufnahmen mit bis zu 4,5 Bildern pro Sekunde möglich sind.
Der ISO-Empfindlichkeitsbereich erstreckt sich von ISO 64 bis ISO 50.000. Der 2,95 Zoll große Touchscreen-Monitor ist durch Gorilla-Glas geschützt und löst mit 2,33 Millionen Bildpunkten auf. Mit 1.800 mAh Kapazität ermöglicht der Akku (BP-SCL7) nach CIPA-Standard rund 237 Aufnahmen bei Nutzung des Suchers oder 244 Aufnahmen über den Monitor.
Preis, Verfügbarkeit und Zubehör
Die Leica M EV1 wird ab dem 23. Oktober 2025 weltweit in Leica Stores, im Leica Online-Store sowie bei autorisierten Fachhändlern verfügbar sein. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei Leica-typischen 7.950 Euro. Als passendes Zubehör wird ein Handgriff für 395 Euro angeboten. Ein Ladegerät (BC-SCL7) und das Netzteil (ACA-SCL7) sind optional erhältlich und gehören nicht zum Lieferumfang.
(tho)











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